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Hier ist Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen gefragt

20. Juli 2022

Jeden Samstag wird Einsteigern an der Schemmannstraße ein Schnuppertraining angeboten – einfach mal mitmachen

VOLKSDORF Mitten in Volksdorf ist Treffsicherheit gefragt. Auf dem Gelände neben dem Schemmannspielplatz betreibt das Ehepaar Christine und Hanno Börner einen Bogenschießplatz. Ein Interview über einen außergewöhnlichen Sport mit großem Spaßfaktor.

Heimat-Echo: Wie kam es dazu, dass Sie das Hobby zum Beruf gemacht haben?
Christine Börner:
Bogenschießen war schon lange unser Hobby. Weil wir von den Computerspielen genervt waren (lacht!) haben wir zum Geburtstag unserer Kinder einen „Robin-Hood-Geburtstag“ ausgerichtet. Wir dachten, gerade bei Jungs kommt Pfeil und Bogen gut an und lockt sie weg vom Bildschirm. Das kam so gut an, dass wir dann – erst ganz klein – weitergemacht haben. Zunächst 2004 im Stellmoorer Tunneltal, später konnten wir dann dieses Gelände pachten. Der Name Bogenschule Stellmoor ist aber geblieben.

Welche Art von Bogenschießen lernt man bei Ihnen?
Hanno Börner:
Das traditionelle Bogenschießen wird bei uns praktiziert. Das Ganze mit historischen Bögen, die ausschließlich aus Naturmaterialien gebaut werden. Genauso wie die Pfeile. Die sind klassisch aus Holz gemacht, anders als sonst im Bogensport üblich aus Karbon. Traditionell bedeutet für uns auch, dass wir das Bogenschießen sehr naturnah betreiben.

Wer kommt zu Ihnen?
Hanno Börner:
Das ist sehr gemischt, auch vom Alter. Los geht es ab 10 Jahren. Unsere ältesten Mitglieder sind über 70 Jahre als. Körperliche Fitness ist grundsätzlich gut, die Begehbarkeit des Geländes setzt für manche die Grenze in unserem Sport.

Christine Börner: Anfangs waren es fast nur Jungs. Heute, durch Filme wie die Tribute von Panem, sind auch viele taffe Mädchen dabei. Das freut mich besonders.

Bogenschießen in Volksdorf
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können Bogenschießen zusammen machen. Foto: Stellmoor

Was bieten Sie Ihren Mitgliedern?
Hanno Börner:
Wir haben hier einen tollen Bogenparcours geschaffen. Wir zielen auf Zielscheiben aus Stroh und auf Gummitiere, sogenannte 3-D Ziele. Das ist auch eine eigene Sportart, die wir betreiben. Da gibt es deutsche Meisterschaften bis hin zu Europameisterschaften. Für unsere jugendlichen Mitglieder bieten wir auch Wertungsschießen an. Die Erwachsenen organisieren sich eher selber und gehen teilweise alleine auf das Gelände. Einmal im Jahr veranstalten wir ein großes Turnier, das „Volksdorfer Monsterbangen“. In diesem Jahr bereits zum 18. Mal.

Wie fängt man an? Und wie geht es dann weiter, wenn man Spaß am Bogenschießen gefunden hat?
Hanno Börner:
Samstags zwischen 16.30 und 18.30 Uhr findet unsere offene Bogenstunde statt. Hier kann man sich zunächst einen Bogen leihen, um zu sehen, ob es einem Spaß macht und man dabeibleiben will. Dann empfehlen wir einen Einsteigerbogen aus Hickory zum Einüben des Bewegungsablaufs. Dazu kommen dann noch Pfeile. Die Kosten belaufen sich auf rund 200 bis 300 Euro.

Christine Börner: Bevor man das erste Mal mit dem Bogen schießt, muss man sich mit dem Gelände vertraut machen und erhält von uns eine Sicherheitseinweisung im Rahmen eines Einführungskurses. Wir zeigen, wie der Bogen gehalten wird und wie die Entfernung zum Ziel intuitiv abgeschätzt wird. Dabei spielt das Treffen des Zieles am Anfang noch keine große Rolle.

Was fasziniert Sie selbst am Bogenschießen?
Christine Börner:
Man geht durch unterschiedliche Landschaften und schießt von festgelegten Abschusspositionen. Gemeinsam nimmt man dann seine Punkte auf. Uns fasziniert dabei die Abwechslung, aber auch die Einfachheit. Es geht bei unserem Sport um die Sauberkeit des Bewegungsablaufes. Es ist nachhaltig, deshalb verwenden wir nur Naturmaterialien. Denn Pfeile, die ihr Ziel verfehlen und nicht gefunden werden, sollen auch verrotten können.

Kann man bei jedem Wetter Bogenschießen?
Hanno Börner: Wir sind ganzjährig auf der Anlage. Anders als beim Sportbogenschießen, wo man im Winter in die Halle geht.

Last modified: 21. Juli 2022

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