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„Herr Storch“ wartet noch auf die Frau seines Lebens

28. April 2021

Im Nachbargarten gibt es einen neuen Mieter – wir haben angeklopft

WIEMERSKAMP Hamburg ist die Storchenhauptstadt Deutschlands. Ob in den Vier- und Marschlanden oder in Duvenstedt – hier fühlen sich die Störche einfach wohl. Laut NABU lassen sich jährlich rund 30 Brutpaare in der Hansestadt nieder, die zwischen 40 und 70 Jungtiere aufziehen. Wie die Kinderstube aussieht, kann unser Sport-Kollege Sebastian Conrad hoffentlich bald beobachten. Bei ihm ist nebenan „Herr Storch“ eingezogen – ein Junggeselle, der auf das große Liebesglück hofft.

Von Sebastian Conrad

Es ist fünf Uhr morgens. „Hast du das gehört?”, fragt mich meine bessere Hälfte. Ich habe keinen Schimmer was sie meint und vergrabe meinen Kopf im Kissen, um weiter zu schlafen. Wenige Sekunden später höre ich es auch. Er ist wieder da – unser Nachbar, der Herr Storch. Wie in den Jahren zuvor, hatte er sich im März erstmals zu Wort gemeldet. Charakteristisch für ihn und seine Zunft ist das Klappern mit dem Schnabel. Mit dem markanten Geräusch begrüßen sich Störche gegenseitig, halten Feinde von ihrem Nest fern und wecken Anwohner auch mal früh morgens zur Begrüßung auf. Wir freuen uns!

Wenige Stunden später landet Herr Storch erstmals in unserem Garten. Auf der Suche nach Materialien für das frisch gereinigte Nest auf dem benachbarten Grundstück. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Nabu-Team den hochgeschossigen Wohnort ordentlich sauber gemacht. Jetzt braucht es jede Menge Äste und Sträucher, um das kunstvolle Bauwerk zu perfektionieren. Während der Arbeit verschlingt Herr Storch den einen oder anderen Frosch am nahegelegenen Teich.

Der Junggeselle sieht ein wenig struppig aus

Auch in diesem Jahr ist auffällig, dass der Neuankömmling ein sehr dreckiges Gefieder hat. Das Wappentier, welches zur Gattung der Weißstörche gehört, wird erst nach der Mauser wieder richtig weiß aussehen. Es ist üblich, dass Störche – so auch Herr Storch – verdreckt und auch geschwächt nach der langen Reise aus Afrika in ihrem Brutgebiet ankommen. In der Regel trifft das Männchen vor dem Weibchen ein und besetzt möglichst das Nest vom Vorjahr. Hierbei kommt es regelmäßig auch zu Luftduellen mit Widersachern. Auch Herr Storch hat in einem solchen Duell Blessuren davongetragen. Ein NABU-Mitarbeiter versichert uns jedoch, dass die Verletzungen in den kommenden Tagen verheilen werden und der Paarung nichts im Wege stehen sollte.

Und so warten wir – wie jedes Jahr – gespannt auf den Tag, wenn morgens wieder zwei Störche im Nest sitzen. Da macht es uns auch nichts aus, wenn die Nachtruhe erneut um fünf Uhr beendet ist, denn ein ausführliches Begrüßungsklappern für „die neue Dame des Hauses“ sollte es schon sein. Schließlich möge sie in den kommenden Wochen geduldig für Nachwuchs sorgen. Wir drücken Herrn Storch fest die Daumen.

Wie soll Herr Storch heißen?
Gute Nachbarn kennt man beim Namen. Deshalb würden wir Herrn Storch gern ordentlich ansprechen. Wie soll er heißen? Wenn Sie eine Idee haben, schreiben Sie uns gern an redaktion@heimatecho.de

Mailto: redaktion@heimatechod.de

Last modified: 28. April 2021

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