Fahrradklau hat 2020 um 20 Prozent zugenommen
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Der Frust ist groß, wenn es einen erwischt: morgens das Rad am Bahnhof abgeschlossen, am Abend ist es geklaut. Das ist nicht nur ägerlich, sondern auch teuer. In Hamburg wurden in 2020 gut 20 Prozent mehr Fahrräder gestohlen, als im Vorjahr. Die Gründe für den starken Anstieg sieht die Polizei darin, dass zum einen der Fahrradverkehr generell um 33 Prozent zugenommen hat, zudem die Fahrräder im Corona-Jahr vermehrt als Sportgeräte und Alternative zum öffentlichen Nahverkehr genutzt wurden. Demnach war mehr Diebesgut für Kriminelle unterwegs. Hinzu kommt, dass Räder durch Liefer- und Produktionsengpässe besonders begehrt waren.
Das Klauen wird den Dieben allerdings auch in vielen Fällen relativ leicht gemacht: Etwa jedes fünfte gestohlene Fahrrad ist überhaupt nicht gesichert. Ein weiterer Teil kann nur entwendet werden, weil die Schlösser mangelhaft sind und/oder die Fahrräder zwar durch ein Schloss ab-, jedoch nicht angeschlossen sind. Experten empfehlen, das Fahrrad immer an einen festen Gegenstand anzuschließen. Verwenden sollte man sehr gute Bügelschlösser, wie zum Beispiel ein Zweiradschloss Klasse A+, das vom VdS (Verband der Sachversicherer, www.vds-home.de) zertifiziert ist. Zudem sollte man sein Rad codieren lassen. Bei der Fahrradcodierung (Kosten rund 15 Euro) wird eine Eigentümer-Identifizierungs-Nummer am oberen Ende des Sattelrohres angebracht. So kann das Fahrrad jederzeit einer Person zugeordnet werden und wird für einen Dieb, der es selbst nutzen oder im Internet verkaufen will, uninteressant. Nächster Codier-Termin im Alstertal ist am 24. März von 11-13 Uhr an der Polizeiwache Wentzelplatz in Poppenbüttel.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf einen GPS-Tracker, mit dem man den Standort seinens Rades ermitteln kann. Ein Problem bekommen Diebe auch dann, wenn sie ein Bügelschloss erwischen, das beim Zerstören entweder ein über viele Tage nicht abwaschbares Farbpulver oder eine extrem übelriechende Flüssigkeit freisetzen.
Last modified: 11. März 2021