Nach viel Unruhe wollen die WSV-Damen zurück in die Regionalliga
VOLKSDORF Damit hatte keiner gerechnet: Ende Mai 2022 sind die Fußball-Damen des Walddörfer SV (WSV) aus der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands, in die Oberliga abgestiegen. Der Abstieg kam überraschend. Anfang des Jahres 2021 spielten die WSV-Frauen noch gegen den FC Bayern München im DFB-Pokal. Am 28. August beginnt die neue Oberliga Saison und für den WSV damit die Mission Wiederaufstieg.
Von Jonas Conrad
Es war die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte des WSV. Und auch in die Regionalliga-Rückrunde der Saison 21/22 startete man gut. Die WSV Damen holte sich einen 3:1 Auftaktsieg gegen den SV Werder Bremen II und sicherte damit den sechsten Tabellenplatz. Die verbleibenden Spieltage verliefen für den WSV nicht mehr nach Plan. In zwölf Spielen holten sich die Damen des Walddörfer SV nur einen Sieg und mussten am Ende der Saison als Vorletzter in die Oberliga absteigen. Niklas Wilkowski, Trainer der Mannschaft, sieht neben den sportlichen Defiziten auch die Unruhe im Verein als klaren Grund für den Abstieg. „Der Rücktritt unseres langjährigen Teammanagers Heinrich Färber im Winter hat uns alle hart getroffen. Er hat immer alles zusammengehalten, mir als Trainer den Rücken freigehalten und war immer dicht an den Spielerinnen dran”, so Wilkowski. Der Rücktritt hätte die Damen lange beschäftigt, sodass die Gedanken nicht immer beim Fußball waren. Doch Färber war nicht der einzige Abgang. „Zusätzlich zum Verlust unseres Managers hatten wir viele verletzte Spielerinnen sowie Spielerinnen, die uns wegen eines Auslandsaufenthalts oder aufgrund eines Studienplatzwechsels verlassen mussten”, berichtet Wilkowski.
Aufstieg nur über Relegation
Ein Kader, der eigentlich aus 22 Spielerinnen bestehe, sei phasenweise auf 13 Spielerinnen geschrumpft. Mit so wenig Spielerinnen sei es nicht möglich, konstante sportliche Leistungen auf den Platz zu bringen. So betitelt der Trainer des Walddörfer SV den Abstieg als „einen klaren sportlichen Abstieg. Hervorgerufen durch externe Einflussfaktoren.”
„Wir haben einen Kader, mit dem man um die Meisterschaft und den Aufstieg spielen kann”, sagt Trainer Wilkowski. Der Gewinner der Oberliga steigt nicht sofort automatisch wieder in die Regionalliga auf. In einem Relegationsspiel müsste sich der Oberligameister gegen einen weiteren Oberligameister aus einem anderen Bundesland durchsetzen. Keine leichte Aufgabe. Wichtiger sei es, dass seine Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückfindet, so Wilkowski.
In den kommenden Tagen will der Verein weitere leistungsstarke Neuzugänge bekannt geben. Konkrete Name seien aber noch nicht „spruchreif”. Der aktuelle Kader solle zudem so bestehen bleiben, wie er jetzt sei. Kapitänin Dalina Saalmüller schaut ebenfalls positiv auf die kommende Saison: „Für die neue Saison haben wir uns noch besser aufgestellt, haben tolle Neuzugänge und uns sportlich schon jetzt verbessert. Unser Ziel ist es, uns einzuspielen und auf jeden Fall im oberen Drittel der Liga mitzuspielen.“
Der Saisonauftakt am 28. August findet im heimischen Allhorn-Stadion gegen den TSC Wellingsbüttel statt. Anpfiff ist um 14 Uhr.
Last modified: 24. August 2022