Ob Trial, gemütliches Cruisen oder Rennsport – Motorrad zu fahren hat derzeit Hochkonjunktur
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Wenn die Sonne höher steht werden die Motorräder aus der Garage geholt und auf Hochglanz poliert. Wer im Nordosten von Hamburg unterwegs ist, sieht gerade am Wochenende viele Biker über die Landstraßen cruisen.
Von Torsten Neumann
Das Gefühl von Freiheit ist es, was die meisten Biker nennen, wenn sie gefragt werden, weshalb sie Motorrad fahren. Durch die Kurven zu gleiten, sich den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen und im Einklang von Maschine und Mensch zu sein, steht bei den meistern Motorradfahrerinnen und -fahrern hoch im Kurs. Dabei geht es nicht um die Geschwindigkeit an erster Stelle. Gerade das gemütliche Cruisen ermöglicht es, viel von der Natur mitzubekommen. Und davon gibt es im Hamburger Nordosten eine Menge. Einfach über die Stadtgrenze Richtung Elbe oder nach Stormarn Richtung Mölln oder Ratzeburg vorbei an Feldern und Seen.
Mit dem Knie auf dem Asphalt
Wem die Runde zur Eisdiele auf Dauer zu langweilig ist, kann es auf der Rennstrecke so richtig krachen lassen. Hier kann der Fahrer das fahrdynamische Potenzial seines Motorrades richtig ausschöpfen. Natürlich gelten auch auf der Rennstrecke Regeln, aber dennoch geht es um einiges schneller um die Kurven. Ganz zu schweigen davon, dass man auf der Zielgeraden die Längsdynamik seiner Maschine so richtig ausschöpfen kann.
Trial ist ideal für Einsteiger
Wem es auf der Rennstrecke zu schnell ist, er trotzdem aber Motorsport betreiben möchte, kann sich beim Trial versuchen. Trial-Wettkämpfe sind Geschicklichkeitsprüfungen in schwerem Gelände. André Ehrig vom Zweiradhaus Ehrig in Volksdorf hat Trial früher sehr intensiv betrieben. „Trial ist ideal, um in den Motorsport einzusteigen“, so Ehrig. Der mehrfache Hamburger Vizemeister und Teilnehmer an deutschen Meisterschaften weiß, wovon er spricht. Viele Weltmeister anderer Motorsportarten haben mit Trial begonnen oder betreiben es als Hobby. So auch Walter Röhrl, der mehrfache Ralley-Weltmeister. Ehrig gefällt am Trial auch, dass es grundsätzlich für alle Altersgruppen geeignet ist. Die Jüngsten fangen mit vier Jahren an, die ältesten Fahrer sind über 80 Jahre alt. „Großartig ist auch, dass es wenig Eingriffe in die Natur gibt. Ein Trial-Gelände ist innerhalb kurzer Zeit renaturiert“, so der Volksdorfer während er sich auf sein Motorrad setzt und anschließend eine genüssliche Runde durch die Walddörfer dreht.
Last modified: 10. August 2022