Aktuell flattern die ersten Preiserhöhungen von Energieanbietern ins Haus
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Bislang waren es nur Schreckensszenarien, jetzt schlagen steigende Energiepreise ganz real auf den Konten mit hohen Extrasummen zu Buche. Ein Vier-Personen-Haushalt aus Volksdorf bekam jüngst die Nachricht, dass sich die Stromrechnung nun von 144 auf 255 Euro erhöhe – pro Monat.
In dem Haushalt von vier Heimat-Echo-Lesern aus Volksdorf ist jetzt sparen angesagt. Denn: In einem Schreiben ihres Energieversorgers – einem Anbieter von Ökostrom aus Köln – wird eine Preiserhöhung von 144 auf 255 Euro angekündigt. Das ist eine Steigerung von 77,08 Prozent. „Wie auch Ihnen nicht entgangen sein dürfte, steht die Energiewelt Kopf“, heißt es lapidar im Kundenschreiben. Dieser Umstand bedeute im Ergebnis, dass sich kurzfristig die monatlichen Zahlbeträge erhöhen müssen. „Um am Ende der verbrauchsintensiven Saison eine möglicherweise für Sie sehr unwillkommene Nachzahlung zu vermeiden.“ Ein ähnliches Schriftstück flatterte auch vom Gasanbieter ins Haus. „Ich habe ausgerechnet, dass wir mindestens 85 bis 100 Euro mehr im Monat bezahlen müssen“, so die Heimat-Echo-Leserin. Da man nicht frieren möchte, müsse eben nun an anderer Stelle gespart werden.
Wie der Volksdorfer Familie geht es aktuell vielen. Die steigenden Energiepreise reißen ein großes Loch in die Haushaltskassen. Auch die Verbraucherzentralen schlagen Alarm: „Die neue Bundesregierung muss Tempo machen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Die hohen Preisschwankungen am Öl- und Gasmarkt zeigen, wie problematisch die aktuelle Abhängigkeit von fossilen Energien ist. Insbesondere Einkommensschwache treffen die hohen Preise hart. Die Politik muss gegensteuern“, so Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesvorstand. Gerade einkommensschwache Haushalte könnten die Rechnungen oft nicht mehr bezahlen. Dennoch sollte das Abdrehen von Strom und Gas nur das allerletzte Mittel sein und am besten so lange ausgesetzt werden, bis die Preise wieder sinken.
Generell sollten die Strompreise sinken und die Schranken bei Wechsel des Energieversorgers möglichst gering gehalten werden. Doch selbst das nützte aktuell nichts. „Wir haben das durchgerechnet. Die meisten Anbieter sind noch teurer“, so die Volksdorfer Familienmutter. Auf Ökostrom verzichten will sie auch in Zukunft nicht. „Da ziehen wir lieber einen dickeren Pulli an und sparen Energie.“(sho)
Last modified: 27. Oktober 2021