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Fünf Kandidaten gehen nach Berlin

29. September 2021

Wie ist es gelaufen? Das Heimat-Echo hat nachgefragt

ALSTERTAL/ WALDDÖRFER In den Wahlkreisen Nord und Wandsbek holte die SPD den Sieg. Die Direktmandate dort gingen an Dorothee Martin und Aydan Özoguz. Über die Landeslisten ihrer Parteien ziehen Katharina Beck für die Grünen und die CDU-Kandidaten Franziska Hoppermann sowie Dr. Christoph Ploß in den Bundestag ein.

Von Anja Krenz

Bei der Bundestagswahl haben die Hamburger der SPD insgesamt die meisten Stimmen gegeben. Auf Platz zwei landeten die Grünen, gefolgt von CDU und FDP. Auch im Wahlkreis Wandsbek lag die SPD vorne: Aydan Özoguz, Spitzenkandidatin der Hamburger SPD, holte 38,7 Prozent der Erststimmen und übertraf damit ihr Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017 um 4,1 Prozent. Gegenüber dem Heimat-Echo bedankte Sie sich bei ihren Wählern. „Die Wahlbeteiligung war in Hamburg ja auch enorm hoch. Das ist, finde ich, die richtig tolle Botschaft!“ Über die Bestätigung ihrer Arbeit für Wandsbek und über das Ergebnis von Olaf Scholz habe sie sich „richtig doll gefreut. Für mich ist es gar kein Wunder, dass die Menschen gesagt haben: Der Scholz, der setzt die Sachen auch um, von denen er redet.“ Und er wisse, wovon er redet. „Für mich hat er das Mandat zur Regierungsbildung bekommen, und Herr Laschet ist deutlich abgewählt worden.“ Es sei ein merkwürdiges Zeichen, dass Laschet meine, eine Regierung bilden zu können. „Rechtlich ist es möglich, aber ich finde das eigenartig.“

Christoph Ploß (CDU)
Christoph Ploß (CDU). Foto: T. Koch
Franziska Hoppermann CDU
Franziska Hoppermann (CDU) Foto: T. Koch
Dorothee Martin (SPD)
Dorothee Martin (SPD). Foto: privat
Aydan Özoguz, SPD
Aydan Özoguz (SPD). Foto: privat
Katharina Beck (Bündnis 90/Die Grünen)
Katharina Beck (Bündnis 90/Die Grünen) Foto: SPD

Eine weitere SPD-Gewinnerin ist Dorothee Martin, die bei ihrer ersten Bundestagswahl Christoph Ploß das Direktmandat in Nord abnahm. „Dass wir den Wahlkreis zum ersten Mal seit 2005 wieder gewinnen konnten, ist natürlich etwas ganz Großes“, freut sie sich. „Wir hatten die richtigen Themen, die auch die Leute im Alstertal bewegt haben“ – zum Beispiel Klimaschutz, Ausbildungsplatzgarantie oder Steuergerechtigkeit. „Wir haben dreieinhalb Monate durchgepowert, und die Partei war wahnsinnig motiviert.“ Ihre Wunschkoalition ist nun die Ampel. Dann noch ein kleiner Seitenhieb an ihren CDU-Konkurrenten: „Natürlich kann man sich über Gender-Themen aufregen, aber das ist dann eben nichts, was den Lebensalltag der Menschen beeinflusst oder gar verbessert.“
Christoph Ploß, der persönlich nicht erreichbar war, möchte in einer Pressemitteilung nichts beschönigen: „Dieses Ergebnis ist bitter und eine Wahlniederlage für die CDU.“ Es dürfe kein ‚weiter so‘ geben. Seine Partei solle jetzt klar signalisieren, dass sie die Botschaft der Wähler verstanden habe. Auch seine CDU-Kollegin Franziska Hoppermann, die in Wandsbek nur etwa halb so viele Erststimmen (19,2 Prozent) bekam wie Aydan Özoguz, aber trotzdem über die Landesliste in den Bundestag einzieht, ist nicht begeistert: „Das ist natürlich ein dramatisch schlechtes Ergebnis.“ Die Gründe dafür müsse man nun analysieren. Auf der anderen Seite, sagt sie, sei es so spannend und eng wie nie. Den zweiten Platz in ihrem Wahlkreis sieht sie als positives Zeichen „für meinen eigenen Wahlkampf.“ Sie wird sich in den kommenden Wochen eine Wohnung in Berlin suchen, in beiden Städten Abgeordnetenbüros aufbauen und die Übergabe ihres Jobs als Amtsleiterin der Justizbehörde an die Nachfolge vorbereiten. Katharina Beck, Spitzenkandidatin der Grünen, möchte sich in Berlin für die Erweiterung der Wirtschaftspolitik im Hinblick auf (Solo-)Selbstständige und kleinere Unternehmen einsetzen.

Die Wahl in Hamburg
Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei 77,8 Prozent, (Nord: 84,2, Wandsbek: 74,5). 16 Abgeordnete vertreten Hamburg im Bundestag: fünf für die SPD (Dorothee Martin, Aydan Özoguz, Niels Annen, Falko Droßmann, Metin Hakverdi), vier für die Grünen (Katharina Beck, Emilia Fester, Linda Heitmann, Till Steffen), zwei für die FDP (Michael Kruse, Ria Schröder) sowie Zaklin Nastic für Die Linke und Bernd Baumann für die AfD. Die Konstituierung des Bundestages ist für den 26. Oktober angesetzt.

Das sind die vorläufigen Ergebnisse in den WAHLKREISEN :
(Vorläufiges Wahlergebnis, exclusive Briefwähler)

Das sind die vorläufigen Ergebnisse in den einzelnen STADTTEILEN :
(Vorläufiges Wahlergebnis, exclusive Briefwähler)

Last modified: 29. September 2021

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