Gärtnerei Piepereit bietet Hamburgs größten Blumenzwiebelmarkt
VOLKSDORF Noch bis zum 20. September läuft Hamburgs größter Blumenzwiebelmarkt in der Volksdorfer Gärtnerei Piepereit. 220 verschiedene Sorten warten darauf, im Herbst in die Erde gebracht zu werden.
Ein Blütenmeer im Frühjahr – welcher Gärtner träumt nicht davon? Bevor man seine Augen jedoch an der Farbenpracht weiden kann, muss, wie immer, geackert werden. Und zwar im Herbst. Er ist der richtige Zeitpunkt für das Setzen von Blumenzwiebeln. Davon hat die Gärtnerei Piepereit derzeit mehr als sonst im Angebot.
Von sanddornklein bis handtellergroß
Am Zwiebelstand, platziert im überdachten Außenbereich, sind die verschiedenen Arten und Größen zu bestaunen, von sandkornklein bis handtellergroß. Allesamt sind sie hübsch drapiert und mit Schildern versehen, auf denen die zu erwartende Blüte abgebildet ist. Vermerkt sind außerdem der Sortenname, der botanische Name, Wuchshöhe, Blütezeit, Ansprüche an den Standort und natürlich der Preis. „In Gruppen gesetzt wirken die Blumen immer besser“, rät Zwiebelexpertin Ulrike Jordan, die nicht nur ausgebildete Garten- und Landschaftsgärtnerin ist, sondern auch Landschaftsarchitektur studiert hat. Ihr Merksatz lautet: „Je kleiner die Zwiebeln, desto enger kann man sie setzen.“ Die Großen sollten 30 bis 50 Zentimeter entfernt von einander in die Erde gebracht werden, zwischen den Kleinen braucht es nur einen Zentimeter. Bei der Tiefe gilt: Optimal ist die zwei- bis dreifache Zwiebelstärke. Märzenbecher-Zwiebeln müssen möglichst sofort nach dem Kauf in den Boden, da sie extrem schnell austrocknen.
Einige Zwiebeln treiben noch in diesem Herbst
Im Angebot sind auch Zwiebeln und Knollen, die in diesem Herbst noch Blüten austreiben. Dazu gehören Herbstalpenveilchen und -krokusse, die Herbstzeitlose und eine Besonderheit: das Herbst-Schneeglöckchen, an dessen schaukelnden Köpfchen man sich noch bis in den November hinein erfreuen kann.
Nach Ulrike Jordans Erfahrung geht der Trend zum insektenfreundlichen Garten. Sie empfiehlt, unbedingt Frühblüher wie Winterlinge und Schneeglöckchen zu setzen, da Hummeln schon ab drei Grad auf Nahrungssuche gehen. Als nächstes blühen Krokusse und etwas später die ersten Narzissen. „Die finde ich persönlich toll“, sagt sie. „Sie sind langlebiger, robuster und für schwere Böden einfacher zu handhaben als Tulpen. Außerdem werden sie als einzige Blumenzwiebel von Wühlmäusen verschmäht, weil sie giftig sind.“ Im Angebot sind nicht nur die typisch Gelben oder Weißgelben – die Kleinkronige Narzisse bildet ungewöhnliche und sehr hübsche orangefarbene Blüten aus.
Lose Tulpenzwiebeln sind der Renner
Lose Tulpenzwiebeln sind bei den Kunden der Renner. „Wir haben diesmal bestimmt die dreifache Menge bestellt, weil sie so beliebt sind. Und diese Zwiebelblume ist auch wichtig für Bienen. Sie ist zwar nicht so nektarfreundlich wie andere Blüten, aber sie ist ein guter Pollenspender und wird von den Bienen für die Aufzucht benötigt.“ Genauso gern genommen bei Mensch und Insekt ist der Zierlauch (Allium), der mit seinen meist runden Blütenköpfen in vielen Schattierungen von Weiß über Rosa bis Lila zu haben ist. Seine Blütezeit ist überwiegend im Mai und Juni, der dunkelrot blühende Kugelkopf-Lauch hingegen blüht bis in den August hinein.Verpackt werden die Zwiebeln entweder in mitgebrachten Büdeln oder von den Piepereit-Fachkräften nach Sorten sortiert in kleinen Papiertüten, an die ein Merkzettelchen geheftet wird. „Damit“, so Ulrike Jordan, „die Kunden zu Hause noch wissen, was sie da eigentlich ausgesucht haben.“ (ak)
Last modified: 17. September 2020