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Skifahren in Krisenzeiten

1. Februar 2023

Kosten und Herausforderungen für den Tourismus steigen

ELLMAU/HAMBURG Am vierten März geht es für viele Hamburgerinnen und Hamburger wieder auf die Bretter. Die Hansestadt ist eine echte Ski-Hochburg. In keinem anderen Bundesland liegen die „Osterferien” so früh im Jahr wie an der Elbe. 2023 starten die „Hamburger Skiferien” erneut in der ersten Märzwoche (6. bis 17. März) – rund einen Monat vor den Osterfeiertagen. Österreich und die Schweiz erleben die vierte schwierige Skisaison hintereinander. Warum ist das so? Die Sportredaktion des Heimat-Echo hat vor Ort nachgefragt.

Von Jonas Conrad & Sebastian Conrad

Zu Beginn des Jahres häuften sich die Bilder aus zahlreichen Skigebieten, die wenig nach Schneevergnügen aussahen. Grüne Berge, durchzogen von weißen Schneebändern. Das Motto lautet „Schneegarantie“. Doch wie passt dieses Motto zur aktuellen Klima- und Energiekrise? „So wie es jetzt aussieht, werden die Schneeverhältnisse in der Zeit der Hamburger Skiferien sehr gut sein”, berichtet uns Philip Fuchs, Geschäftsführer von „Hansis Sport- und Mietcenter”, direkt am Wilden Kaiser in Österreich. Die Teams rund um die Skiregionen Kitzbühl, Wilder Kaiser und Hopfgarten hätten einen wunderbaren Job gemacht. „Sie haben nach dem Temperatur-Hoch im Januar sofort damit angefangen, die Pisten zu beschneien und somit für Tausende Skitouristen die Ferien gesichert“, so Fuchs. Für Skigebiete, die ihrer Kundschaft keine Kunstschneepisten bieten können, ist die derzeitige Entwicklung existenzbedrohend, da der Betrieb von Seilbahnen bereits unter normalen Umständen ein teures Vergnügen ist. Die Klimakrise und die gestiegenen Kosten werden diese Lage noch weiter verschärfen.

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Sportredakteur Sebastian Conrad erlebte ein Skivergnügen mit grünen Tälern. Foto: Conrad

Hohe Kosten für Kombi-Tickets

„Hansis Sport- und Mietcenter” stellt eine überragende Auswahl an Skiern sowie weiteres Equipment zur Verfügung. Die Mietkonditionen sind moderat. Die Kosten für eine Drei-Tageskarte eher nicht: Zwei Kombi-Tickets am Wilden Kaiser kosten fürs Wochenende 375 Euro (inkl. Skipasspfand). Dafür bietet die Skiregion modernste Hightech-Systeme: Neben neuesten Liftanlagen werden u.a. dutzende Sensoren, Softwareprogramme, Satelliten, Drohnen, Schneekanonen, Speicherteiche, Pump- und Trafostationen genutzt, um den Skizirkus am Laufen zu halten.

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„Hansis Sport- und Mietcenter” befindet sich in Scheffau direkt an der Piste. Foto: Conrad

„Die Schnee-Unterlage sollte immer aus Kunstschnee bestehen, weil dieser kompakter ist. Oben drauf kommt der schöne Neuschnee, das ist die perfekte Mischung”, erläutert uns Fuchs. Außerdem betont er, dass es auch in der Vergangenheit immer wieder Perioden gegeben habe, in denen es warm war und wenig bis kein Schnee lag: „Mein Vater, von dem ich das Skigeschäft übernommen habe, hat mir schon vor 40 Jahren erzählt, dass es milde Winter gab, in denen die Skigebiete mangels Schnee erst im Januar eröffnet werden konnten.” Damals habe es noch keine Schneekanonen gegeben und man habe sich auf den Neuschnee verlassen müssen, erinnert sich der Skiexperte.

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Ein Wahrzeichen im Grünen: das Orts-Eingangsschild am Wilden Kaiser. Foto: Conrad

Heute werden alleine in der Skiregion Kitzbühel 1160 Schneekanonen eingesetzt. In der Schweiz werden rund 54 Prozent aller Pisten künstlich beschneit. In Österreich sind es mittlerweile 70 Prozent. „Natürlich kosten die Preparierungen der Pisten eine Menge Geld und die Schneekanonen müssen auch irgendwie bezahlt werden. Im Vergleich zum letzten Jahr ist unser Tagesticket in der Region aber nur um zwei Euro gestiegen”, berichtet Fuchs. Nach einer Analyse der neuen Zürcher Zeitung sind die Ski-Tagestickets in Österreich, der Schweiz und Deutschland zuletzt um durchschnittlich acht Prozent gestiegen.

Skiferien werden zum Luxus

Fazit: Das Wintervergnügen in den „Hamburger Skiferien” sollte von den Bedingungen her gesichert sein. Bezieht man Klima- und Kostenaspekte in die Entscheidung für oder gegen das Skifahren mit ein, wird es schon schwieriger, denn eines ist klar: Skiurlaub wird mehr und mehr zum Luxus.

Last modified: 1. Februar 2023

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