Wiemerskamper Storch wartet auf seine Liebste
WIEMERSKAMP Frohe Botschaften aus dem Nest: Herr Holstein ist wieder da und bereitet seiner Liebsten ein schönes Zuhause in luftiger Höhe. Wie im vergangenen Jahr wird nun ordentlich mitgefiebert. Klappt es mit der Hochzeit und der Familiengründung? Klappern bald viele kleine Storchenschnäbel? Es wäre ja zu schön!
VON SEBASTIAN CONRAD
Seit Mitte Februar kehren die ersten Weißstörche aus ihren Winterquartieren in Südwesteuropa zurück in den Norden. So auch in Wiemerskamp am Brookring. Jüngst wurde ich von einem vertrauten Klappern geweckt. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte meine Vermutung: Einer von zwei „Heimat-Echo-Störchen” hat seinen Stammhorst bezogen. Im vergangenen Jahr haben wir ihn „Erik Holstein” getauft. Und der plant gern in großen Maßstäben.
Weißstörche gehören nämlich mit einer Körpergröße von etwa einem Meter und ihrer Spannweite bis 160 Zentimeter zu den imposantesten Vögeln in Deutschland. Entsprechend groß ist der Horst: stolze zwei Meter im Durchmesser
Herr Holstein macht das Nest gemütlich
Pflichtbewusst putzt und repariert Herr Holstein künstlerisch seinen vertrauten Wohnort. Schließlich soll alles ausgepolstert und gemütlich sein, wenn seine Liebste, „Erika Kiel”, jetzt im März oder April bei ihm eintrifft. Im vergangenen Jahr hatte es mit der Familienplanung nicht geklappt. Zu kalt, zu nass – die Bedingungen für Brut und Aufzucht waren nicht sehr gut.
Erfahrungsgemäß bleibt unser Storchenpaar bis Anfang August in Wiemerskamp, dann zieht es in seine Überwinterungsgebiete nach Spanien, Portugal oder Afrika.
Die milden Temperaturen haben auch Fiete – den Internetstar des NABU Hamburg – aus dem Winterquartier gelockt. Er hat seinen Horst in Curslack bezogen, wie Jürgen Pelch, ehrenamtlicher Storchenbetreuer beim NABU Hamburg, berichtet.
Pünktlich zu Fietes Rückkehr ist auch die Installation der neuen NABU-Webcam fertiggestellt, die wie gewohnt im Internet unter www.NABU-Hamburg.de/storchenwebcam aufgerufen werden kann. Sie bietet den Interessierten noch mehr Naturerlebnis.
Die neue Kamera ist etwas höher positioniert, sodass man die Eier und die daraus schlüpfenden Jungstörche jetzt deutlich besser im Blick hat. Zudem sind die Nutzer durch einen besseren Zoom noch näher dran am Geschehen und dank der Infrarot-Technik ist sogar ein Blick in das nächtliche Nest von Erna und Fiete möglich. Kinderstube hautnah sozusagen.
Last modified: 18. März 2022
