Folge von höheren Caterer-Kosten
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Aufgrund der Kostenentwicklung in der Gastronomie müssen die Beiträge der Eltern für das Mittagessen in der Schule zum 1. Februar 2022 um 50 Cent angepasst werden. Es ist die erste Preissteigerung seit zehn Jahren. Der Höchstpreis beträgt dann 4 Euro pro Essen. Allerdings: Weiterhin bekommen bis zu zwei Drittel aller Grundschulkinder von der Bundesregierung und der Stadt Hamburg Zuschüsse für das Mittagessen und können dadurch kostenlos oder zu reduzierten Preisen in der Schule Mittag essen.
In einem normalen Schuljahr verspeisen Hamburgs Schülerinnen und Schüler rund 15 Millionen Mittagessen, die von 58 verschiedenen gastronomischen Betrieben, den sogenannten Caterern, gekocht und in den Schulkantinen ausgegeben werden. Jede Schule wählt eigenverantwortlich einen Caterer aus und vereinbart mit ihm im Rahmen eines Vertrages Angebot, Vielfalt und Qualität des Mittagessens. Die Caterer legen den Preis für das Mittagessen eigenverantwortlich fest.
Die Stadt Hamburg und die Bundesregierung finanzieren mehr als die Hälfte der Kosten aller Mittagessen und sorgen auf diese Weise dafür, dass bis zu zwei Drittel aller Schülerinnen und Schüler in der Grundschule sowie ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen an den weiterführenden Schulen kostenlos oder zu reduzierten Preisen in der Schule ein Mittagessen bekommen, erklärt die Schulbehörde.
Zuletzt 40.600 Schüler bezuschusst
So erhielten im Schuljahr 2020/21 von rund 60.400 Schülern an den staatlichen Grundschulen rund 40.600 Zuschüsse zur Schulverpflegung. „Dabei wird es bleiben“, so Peter Albrecht, Pressesprecher der Schulbehörde. Es sind beispielsweise Kinder und Jugendliche, deren Eltern soziale Leistungen wie Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder BAföG beziehen. Insgesamt werden dafür jährlich rund 20 Mio. Euro aufgewendet. Zudem zahlen Grundschulkinder, deren Eltern ein geringeres Einkommen haben, reduzierte Preise. Geschwisterkinder aus allen Familien zahlen ebenfalls einen reduzierten Preis. Diese gestaffelte Preisreduzierung ist in dieser Form einmalig in Deutschland.
Damit das Mittagessen bezahlbar bleibt, hat die Stadt Hamburg seit 2011 für rund 250 Millionen Euro über 270 Schulkantinen neu gebaut oder saniert und stellt diese den Cateringfirmen kostenlos zur Verfügung. Zudem übernimmt die Stadt die Kosten für Energie und Wasser. „Ohne diese zusätzlichen Aufwendungen wären alle Mittagessen rund 90 Cent teurer“, so Peter Albrecht. (red)
Last modified: 1. Dezember 2021