Einen persönlichen Fahrplan zur Altersvorsorge entwickeln
Für viele Familien ist es selbstverständlich, im Pflegefall füreinander einzustehen. Der Einsatz eines Pflegedienstes oder ein Umzug ins Altenheim wird zunächst nicht in Betracht gezogen. Damit kann der Wunsch erfüllt werden, bis zum Lebensende in der vertrauten Umgebung zu wohnen. In diesem Fall muss eine Familie jedoch alles selbst organisieren. Es fehlt ein Ansprechpartner, wie etwa ein Mitarbeiter einer Sozialstation, der täglich ins Haus kommt und auch beratend zur Seite steht.
Ein persönlicher Fahrplan zur Altersvorsorge will gut durchdacht sein. Wichtig ist eine gute Grundkenntnis über das Gesundheits- und Rechtssystem. Dieses ermöglicht gute Lösungen im Pflegefall. Falls eine Vorsorgevollmacht dem Ehepartner oder den Kindern Handlungsfreiheit geben soll, ist eine Beratung und kostenlose öffentliche Beglaubigung zu empfehlen. So ist eine Familie im Pflegefall juristisch auf der sicheren Seite. Mit der Pflegeversicherung sollte man vertraut sein, um genau zum richtigen Zeitpunkt einen Antrag auf Pflegegeld zu stellen. Wer das zu spät macht, verschenkt bares Geld.
Erleichterungen in der Pflege
Ohne Kenntnisse über die Hilfsmittel geraten pflegende Angehörige schnell in die Überforderung. So erleichtert ein in der Höhe verstellbares Bett das Heben eines Patienten – etwa beim Umsetzen vom Bett auf einen Stuhl. Sicher ist es nicht nötig, sich ein Pflegebett rein vorsorglich in die Wohnung zu stellen, aber man sollte wissen, wann und in welcher Form solch ein Hilfsmittel beantragt werden kann.
Eine große Unterstützung sind die Kurse für pflegende Angehörige. Diese Schulungen über den Umgang mit Demenz, Diabetes und Parkinson, das rückenschonende Arbeiten oder Sturzprophylaxe sind kostenlos. Damit können Überforderungen verhindert werden, die sich oft in Form von Schlafstörungen, Rückenschmerzen oder Depressionen bei den pflegenden Angehörigen zeigen.
Niemand wird schneller alt oder pflegebedürftig, wenn er sich mit diesem Thema rechtzeitig beschäftigt. Sobald eine Familie sich einen Überblick verschafft hat und im Rahmen einer Checkliste Ansprechpartner und Telefonnummern für einen Pflegefall parat hat, ist wirklich alles Vorsorgliche getan.
Last modified: 26. Mai 2021