Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Jetzt sollen Lotsen den Weg zum Impftermin weisen

24. Februar 2021

CDU fordert gezielte Unterstützung für ältere Menschen bei Organisation

WALDDÖRFER/ALSTERTAL Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist groß. Die Wahrscheinlichkeit, einen Impftermin zu bekommen? Deutlich geringer. Denn: Die organisatorischen Hürden sind für viele ältere Menschen zu hoch. Dennis Thering, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter aus dem Alstertal und den Walddörfern, fordert deshalb jetzt Impflotsen, die den älteren Menschen zur Seite stehen.

Von Susanne Holz

Die Freude war groß, als das erste Impfzentrum in Hamburg seine Türen öffnete. Mittlerweile überwiegen bei vielen älteren Menschen Verunsicherung und Enttäuschung. Andere haben längst resigniert. Die Wartezeit für die telefonische Terminvereinbarung ist sehr lang, eine Online-Buchung scheitert oft schlicht daran, dass die Senioren weder PC noch Tablet haben. Sie sind damit raus.

Ohne Angehörige total überfordert

„Gerade bei uns im Alstertal und den Walddörfern häufen sich die Beschwerden der älteren Menschen über das ganze Impfverfahren in Hamburg. Viele haben keine Angehörigen und stehen völlig überfordert vor der Herausforderung“, erklärt der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Thering. Zusammen mit vier weiteren CDU-Abgeordneten hat er einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, der es allen Menschen ermöglichen soll, unkompliziert einen Impftermin wahrzunehmen. Die Idee: Lotsen ebnen den Weg zum Termin. Die Kosten soll das Gesundheitsamt übernehmen.

Die Impflotsen sollen in den Gesundheitsämtern der sieben Bezirke für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger bei Fragen rund um das Impfen und die Vergabe von Terminen behilflich sein. Zu den Aufgaben sollen auch die Planung der An- und Abfahrt zum Impfzentrum gehören. „Wir dürfen es als Gesellschaft nicht zulassen, dass wir Menschen bei dieser lebenswichtigen Fragestellung einsam und alleine lassen. Der Senat muss endlich für alle Menschen die notwendige Unterstützung organisieren“, so Thering. Er ist sicher, dass mittelfristig die Anzahl der Hilfesuchenden zurückgehen würde, da durch eine jüngere Impfgruppe gleichzeitig auch die Technikaffinität steigen werde.

Impfquote: Hamburg auf Platz 2

Doch wie viele Menschen sind aktuell in Hamburg schon geimpft? Diese Zahlen laufen beim Robert-Koch-Institut zusammen. Im Vergleich der Bundesländer schneidet Hamburg gut ab. 4,5 Prozent der Einwohner haben bereits eine erste Impfung erhalten, 2,4 Prozent schon die zweite. Damit liegt Hamburg im bundesweiten Vergleich auf dem zweiten Platz. Die Tabelle wird von Thüringen angeführt, die geringste Impfquote weist Brandenburg auf.

Das zentrale Impfzentrum in den Messehallen in Hamburg ist am 5. Januar an den Start gegangen, langfristig können dort 7000 Menschen pro Tag geimpft werden. Darüber hinaus sind mobile Teams in der Stadt unterwegs, die den Impfstoff in Alten- und Pflegeheimen oder Service-Wohnanlagen verabreichen. Laut Hamburgs Gesundheitssenatorin Dr. Melanie Leonhard sollen spätestens nach dem ersten Quartal 2021 auch jene Menschen geimpft werden können, die nicht zur ersten Prioritätsgruppe gehören.

Last modified: 23. Februar 2021

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