Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Gespräch
VOLKSDORF/FRANKFURT Das Heimat-Echo hat exklusiv mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über den Frauenfußball gesprochen. Sie gewann mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft vier Europameistertitel und wurde 1995 Vizeweltmeisterin. Insgesamt absolvierte Voss-Tecklenburg 125 Länderspiele, in denen sie 27 Tore erzielte. Mit dem KBC Duisburg feierte sie 1985 ihre erste Deutsche Meisterschaft. Viermal gewann sie zudem den DFB-Pokal der Frauen. 1996 und 2000 wurde sie zu Deutschlands „Fußballerin des Jahres“ gewählt. Im November 2018 übernahm sie den Posten der Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft von Horst Hrubesch.
Anlässlich des DFB-Pokalspiels des Walddörfer SV gegen den FC Bayern München am 30. Januar hat sie sich für das Heimat-Echo Zeit genommen.
Heimat-Echo: Frau Tecklenburg, wie sehr schwächt die Pandemie die Entwicklung des Frauenfußballs?
Voss-Tecklenburg: Eine schwierige Frage, die sich vermutlich erst in den kommenden Jahren beantworten lässt. Fakt ist, dass insbesondere die jüngeren Spielerinnen leiden. Unsere Zahlen sind eh etwas rückläufig und ich habe die Sorge, dass wir weitere Spielerinnen verlieren und nicht alle zurückgewinnen werden. Wir kämpfen diesbezüglich mit den gleichen Herausforderungen wie anderen Sportarten.
Fußball ohne Zuschauer – was macht das mit Ihnen?
Für mich persönlich macht es auf dem Platz keinen Unterschied, da wir weiterhin mit Leidenschaft unsere Arbeit machen.
Aber wir vermissen die Zuschauer natürlich, da wir umso mehr feststellen, wie schön und wertvoll sie für den Sport sind.
Mit Blick auf die Olympischen Spiele, welche Perspektiven gibt es für den Frauenfußball im Jahr 2021?
Für die Frauennationalmannschaft ist es ein wichtiges sportliches Jahr. Es gibt einige Länderspiele, die WM-Qualifikation und für die EM 2022 haben wir große sportliche Ziele. Wir wollen uns weiterentwickeln!
Sind die Bayern derzeit das „Maß der Dinge“ im Frauenfußball in Deutschland?
Die Bayern sind verdient Spitzenreiter der Bundesliga. Wir schauen aber nicht nur auf einen Verein in Deutschland. Der VfL Wolfsburg bewegt sich mit Sicherheit auf Augenhöhe zu den Bayern und auch in Ausbildungsvereine wie Freiburg, Potsdam, Frankfurt, Hoffenheim oder Essen wird gut gearbeitet. (sc)
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Last modified: 29. Januar 2021