Für Schüler gilt ebenso wie für Erwachsene: realistische Ziele formulieren und den inneren Schweinehund aussperren
WALDDÖRFER/ALSTERTAL Für viele Menschen ist der Start ins neue Jahr der Zeitpunkt, sich Ziele zu setzen und Vorsätze zu fassen. Realistische Ziele, Motivationsstrategien, Geduld und der richtige Umgang mit dem inneren Schweinehund führen zum Ziel. Was sind die richtigen Wege und Strategien? Wie geht man mit Rückschlägen um? Lerncoach Trixi Tumert weiß Rat.
„Ganz wichtig ist es, sich nicht zu viel vorzunehmen“, rät Tumert. Zunächst gilt es herauszufinden, was man gerne ändern möchte: Steht für das neue Jahr mehr Sport auf dem Programm? Sollen die Ernährung oder das Freizeitverhalten verändert werden? „Jeder sollte sich die Frage stellen, was ihm wichtig ist“, meint die Fachfrau.
Ziele und Wünsche formulieren
Wer zunächst nur ein Ziel für sich formuliert, hat einen realistischen Plan vor Augen. Hilfreich dabei ist es, die Ziele und Wünsche auf einen Zettel zu schreiben und als Collage zu gestalten, damit man das Ziel klar vor Augen hat.
Wer zum Beispiel gerne mehr Sport treiben möchte, muss für sich definieren, was dieses „mehr“ bedeutet. Wenn bisher nur einmal wöchentlich Zeit war, joggen oder walken zu gehen, ist es kaum zu schaffen, das täglich zu tun. Was passt realistisch in meinen Alltag? Ein zweiter Sporttag zum Start bietet gute Chancen, den Plan umzusetzen. Und wenn ein Ziel zu hochgesteckt wurde, kann es angepasst werden.
„Unser Gehirn möchte wenig Energie verbrauchen und eine Umstellung von Gewohnheiten erfordert immer viel Energie“, weiß Tumert. Deshalb dauert es auch einige Zeit, bis neue Regeln in den Alltag integriert sind: Laut einer Studie dauert es im Schnitt 66 Tage, bis ein Ziel erreicht ist.
Wer Vorsätze umsetzen möchte, sollte die kleinen Botschaften an sich selbst positiv formulieren: Wenn es heißt „Ich esse täglich Obst und Gemüse“, klingt die Aussage positiv und motiviert mehr als der Satz: „Ich will keine Süßigkeiten mehr essen.“ Und ganz wichtig ist es, sich selbst dafür zu belohnen, dass man durchgehalten hat.
Individuelle Wege zur Motivation
Den einen Weg zur Motivation sucht man vergebens: „Jeder muss selbst herausfinden, was ihn motiviert“, erklärt Trixi Tumert. Ihr Tipp: „Jeder hat schon einmal eine Situation erlebt, die ihn motiviert hat. In diese Situation sollte man sich begeben und sich fragen: Was spornt mich an und was tut mir persönlich gut?“ Wer geduldig mit sich selbst ist und die Ziele nicht zu hochsteckt, kann sich nach einiger Zeit über Erfolge freuen.
Bleibt nur noch die Frage: „Und was machen wir mit Günter?“ So hat der Motivationsexperte und Weiterbildungsunternehmer Dr. med. Stefan Frädrich den inneren Schweinehund getauft. Trixi Tumert empfiehlt, den inneren Schweinehund zu malen und das Bild außen an die Tür zu hängen. So ist Günter ausgesperrt und kann das Projekt „Gute Vorsätze“ nicht mehr behindern.
Trixi Tumert hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert. „Analytisches Denken und Struktur sind mir in Fleisch und Blut übergegangen“, erklärt sie. Sie hat sich zum LernCoach und NLP Practitioner ausbilden lassen sowie diverse Zusatzausbildungen zum Beispiel zur mentalen Stärke, zum Lernen in Bewegung, in der Powermerkmethode SketchNotes und auch im EmotionsCoaching absolviert. (str)
Last modified: 6. Januar 2021