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Mit voller Kraft im Einsatz für Wollgras und Sonnentau

1. Februar 2023

60 Helfer entkusseln Birken beim Aktionstag im Duvenstedter Brook

DUVENSTEDT Die Naturschutzjugend (NAJU) hatte am letzten Sonnabend im Januar in den Duvenstedter Brook zu einem Helfereinsatz eingeladen. Das Motto „Bäume ausreißen für den Moorschutz“ hat 60 Freiwillige angesprochen, die mit vereinten Kräften stundenlang gearbeitet haben.

Von Stephanie Rutke

Organisiert hatte den Einsatz Heinz Peper, der sich seit vielen Jahren für den Naturschutz engagiert. „Ich habe schon 40 solcher Einsätze geleitet“, erzählt er. Über die gute Beteiligung hat er sich sehr gefreut: Kinder und Jugendliche haben gemeinsam mit Erwachsenen geschuftet.

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Mit vereinten Kräften ziehen die Zwillinge Aurelija und Hannah Werner (18) die jungen Birken aus dem Moor. Foto: Stefanie Parello

Entkusseln hat mit „Küssen“ nichts zu tun

Wer beim „Entkusseln“ hilft, braucht nicht nur Gefühl, sondern vor allem viel Kraft: Hinter dem Wort, das so gemütlich und nett klingt, verbirgt sich ein Begriff aus der Landschaftspflege, der die Beseitigung junger Gehölze, sogenannter Kussel, von Heideflächen, Feuchtwiesen und entwässerten Mooren bezeichnet. „Ziel der Aktion war es, junge Birken mit den Wurzeln zu ziehen“, erklärt Heinz Peper. Mancher war erstaunt, wie hart diese Arbeit ist: Eine Birke, ein bis zwei Meter hoch, kann bis zu anderthalb Meter lange Wurzeln haben.

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Im Duvenstedter Brook wachsen viele Birken. Sie entziehn schützenswerten Moorpflanzen das Wasser. Foto: Stefanie Parello

Spaten und Astschere im Einsatz

„Im Duvenstedter Brook haben sich viel zu viele Birken angesiedelt“, weiß Peper. Sie entziehen dem Moor Wasser und schaden den schützenswerten Moorpflanzen. Dazu gehören Glockenheide, Wollgras, Moosbeere, die seltene Rosmarinheide, Torfmoos und der Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze. Wenn die Moospflanzen durch die vielen Birken verdrängt werden, leidet auch die Tierwelt. Die freiwilligen Helfer sind den Birken mit Spaten, Astschere und Wiedehopf, einer speziellen Hacke, auf den Leib gerückt. Die ausgerissenen Pflanzen wurden unter Bäumen zu Haufen aufgeschichtet. „An Stellen, wo keine Moorpflanzen wachsen, können sie lagern“, erklärt der Umweltschützer. Nicht nur die Moorpflanzen profitieren davon, sondern auch die Tiere: Kreuzotter und Waldeidechse freuen sich über einen Unterschlupf. Nicht nur freiwillige Helfer waren vor Ort, sondern auch ein Kamerateam vom NDR. Der Filmbeitrag wird am Sonntag, 12. Februar, um 17 Uhr auf NDR 3 gezeigt.

Naturschutz-Jugend
Die Naturschutzjugend (NAJU) Hamburg ist mit rund 5000 Mitgliedern der größte Jugendumweltverband Hamburgs. Hier wird Natur für Kinder und junge Erwachsene bis 27 Jahre erlebbar gemacht. Informationen zu allen Angeboten, Gruppen und Veranstaltungen gibt es unter www.naju-hh.de.

Last modified: 1. Februar 2023

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