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Zweifel an Finanzierbarkeit der Flaniermeile in naher Zukunft

24. Juni 2022

Sanierungsmaßnahmen in anderen Stadtteilen haben Vorrang

VOLKSDORF Das Projekt Flaniermeile erledigt sich unter Umständen aus finanziellen Gründen von selbst oder könnte zumindest in naher Zukunft nicht realisierbar sein. Grund ist, dass Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahmen in anderen Stadtteilen Vorrang haben.

Von Marius Leweke

„Die Umsetzung der Flaniermeile im Volksdorfer Ortskern hat in Stadt und Bezirk keine Priorität“, sagt die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Anja Quast auf der Volksdorfer Stadtteilkonferenz vergangene Woche. Dennoch, so die Politikerin weiter, „ist es vernünftig, dass wir den Pilotversuch machen.“ Ihre Partei sei „weder der glühendste Befürworter des Projekts noch total ablehnend“.

Wie offen der Ausgang des Versuchs ist, belegen die unterschiedlichen Diskussionsbeiträge. Einzelhändler etwa sagten, dass es noch zu früh für eine Bewertung der Umsatzentwicklung sei, aber die Zahl der Kunden offenbar nicht zurückgehe. Vertreter des Behindertenforums finden, dass „einiges bleiben solle“. Angemerkt wurde auch, dass mit der verengten Straße das Stadtteilfest in der bisherigen Form nicht durchführbar sei. Auch entfalle der Ortskern als Ersatzfläche für den Wochenmarkt, der mehrmals im Jahr wegen des Jahrmarkts von seinem angestammten Platz weichen muss.

Beim BUND wiederum sieht man die „gestiegene Aufenthaltsqualität, die ein Gewinn ist“. Die Umweltschützer fänden es enttäuschend, wenn nach dem Abbau nichts passiert und der vorhergehende Zustand komplett wieder hergestellt wird. Bei aller Diskutierfreude, so merkte der Volksdorfer SPD-Chef Andreas Dressel noch an, sei ihm daran gelegen, „dass sich nach der ergebnisoffenen Testphase nicht verfeindete Lager gegenüber stehen“.

Last modified: 24. Juni 2022

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