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Wer wird neuer Pächter im Mikiki?

1. Juni 2022

Kiosk mit WC kommt am Spielplatz Schemannstraße

VOLKSDORF Am beliebten Spielplatz an der Schemmannstraße baut die Stadtreinigung einen neuen Kiosk mit Toilette. Der Bau ist für Ende des Jahres geplant. Offen ist, wer der Pächter des neuen Kiosks wird. Denn die Stadt schreibt den Vertrag neu aus. Daniel Sallam, der seit 2009 den Kiosk am Spielplatz betreibt, erhielt nun die Kündigung.

Von Marius Leweke

Daniel Sallam schüttelt den Kopf. Ohne das Engagement seiner verstorbenen Frau Miriam gebe es den Kiosk gar nicht. „Wir haben damals zwei Jahre dafür gekämpft“, sagt er. 2009 war es endlich soweit: Mikiki – Miriams Kinder Kiosk – konnte eröffnen. Den Strom hat Sallam selbst verlegt, einen Wasseranschluss hat das mit Graffiti verzierte bunte Häuschen bis heute nicht. Bei gutem Wetter steht der Familienvater wochentags von 15 bis 18 Uhr, samstags ab 14 und sonntags ab 11 Uhr hinter dem Tresen und verkauft Snacks und Getränke. „Pommes und Eis sind am beliebtesten.“ Er richtet auch Kindergeburtstage aus und hat hinter seinem Laden eine Mobiltoilette aufstellen lassen. Im Prinzip freut er sich über den geplanten Neubau – und würde gerne dort weiter große und kleine Spielplatzbesucher bedienen.

Kioskbetrieb wird neu ausgeschrieben

Die Stadt hat ihm allerdings jetzt den Pachtvertrag gekündigt und plant eine Neuausschreibung. „Interessenten können sich mit Konzept – und Mietzinsvorstellungen bewerben, sobald die Ausschreibung für die neue Anlage mit Exposé und Anforderungsprofil erstellt und veröffentlicht ist“, teilt die federführende Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) mit. Natürlich wird Daniel Sallam sich bewerben. „Der Kiosk ist schließlich unser Baby gewesen.“ Er ist sich aber nicht sicher, ob er beispielsweise bei den Mietvorstellungen von Mitbewerbern überboten wird.

Bunt und fröhlich präsentiert sich der Kiosk. Foto: Marius Leweke

„Ich führe den Kiosk hier seit 13 Jahren und weiß sehr genau, wieviel Miete ich mir leisten kann“, sagt Daniel Sallam. Mit der besseren Ausstattung würde er auch mehr bezahlen. Sallam kann sich auch vorstellen, die Toiletten ganzjährig auf- und abzuschließen und sauber zu halten, schließlich arbeitet er ja zusätzlich als Gebäudereiniger. Ob er den Anforderungen der BUKEA an den Pächter damit genügen wird, ist aber offen. „Nach Ablauf der Veröffentlichung wird die Stadtreinigung die Bewerbungen mit einer für einen sachgerechten Vergleich der Angebote entwickelten Bewertungsmatrix auswerten und den Zuschlag erteilen“, teilt die BUKEA auf Nachfrage mit.

Daniel Sallam hat mit seiner 2016 verstorbenen Frau den Kiosk am Schemmannspielplatz eingerichtet, führt ihn seit 13 Jahren und möchte das auch in Zukunft weiter machen. Foto: Marius Leweke

In diesem Sommer bleibt der Kiosk auf alle Fälle geöffnet. Es macht Sallam Spaß, am Tresen zu stehen, in strahlende Gesichter zu schauen und die Kinder aufwachsen zu sehen. „Es gibt viele, die kamen schon als Dreijährige mit ihren Eltern hierher und jetzt kicken sie mit 13, 14 Jahren auf dem Fußballplatz.“ Ärger hatte er in all den Jahren nur selten. „Ich spreche Jugendliche auch mal an, damit sie den Menschen kennenlernen, der den Kiosk führt. Das hilft sehr.“

Last modified: 1. Juni 2022

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