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Helfer und Köche gesucht

13. Oktober 2021

Kulturkreis e.V. betreut die KunstKate

VOLKSDORF Ein wunderschön saniertes Reetdachhaus, ein Laden voll Kunsthandwerk, eine verwaiste Küche, ein für Veranstaltungen ausgebauter Dachboden – das ist die KunstKate an der Eulenkrugstraße 62. Geschäftsführerin Bärbel Krämer sucht nach ehrenamtlichen Mitarbeitern, die dabei helfen, das Haus zu beleben.

Von Anja Krenz

Bärbel Krämer liebt das ehemalige Ferck’sche Landarbeiterhaus, das ihr Ende der 1990er Jahre zur Miete angeboten wurde. „Das Haus war marode, traurig und trostlos, aber es zeigte mir seine Seele.“ Als sie auf dem Dachboden stand, der vollgestopft war mit Gerümpel, drang durch eines der Gaubenfenster ein Lichtstrahl, und sie sagte zu ihrer damaligen Geschäftspartnerin: „Ich weiß nicht wieso, aber ich sehe mich in diesem Haus.“

Es waren Bestimmung, Wunsch und Anspruch, die Fachwerk-Kate herzurichten und mit schönen Dingen zu füllen. So wurde erstmal innen renoviert und 1998 mit 300 Leuten Eröffnung gefeiert. Anfangs ging es vorwiegend um den Verkauf von Malerei, später mehr und mehr um Kunsthandwerk. 2010 wurde der Verein gegründet, der 2013, mithilfe von Spenden und eines Kredits, das etwa 150 Jahre alte Haus für 150.000 Euro kaufen konnte. Im Frühjahr 2014 begann die dringend notwendige Sanierung. Das undichte Reetdach wurde erneuert, das Fachwerk fachmännisch ausgebessert und jeder einzelne Ziegel durch die Vereinsmitglieder und Helfer von altem Mörtel befreit und wieder eingesetzt.

Obwohl die Arbeit anstrengend war, so Bärbel Krämer, „war es mit die schönste Zeit meines Lebens.“ Am Ende hatte der Verein 333.000 Euro in das Schmuckstück gesteckt und konnte es 2015 wiedereröffnen.
Das KatenCafé wurde von zwei Damen aus dem Verein geführt, machte jedoch so viel Arbeit, dass die beiden Ende 2020 aufgeben mussten. Geblieben sind die Konzerte auf dem Dachboden, die etwa zweimal im Monat stattfinden und bei denen rund 50 Zuhörer Platz finden.

Klein, intim und mit guter Akustik ausgestattet ist der Raum wie gemacht für traditionellen Jazz, Folklore oder Liedermacher. Ton- und Lichttechnik sind vorhanden, ebenso ein Flügel. „Die Musiker lieben es, hier aufzutreten“, sagt Bernd Krämer, der seine Frau unterstützt, wo er kann und sie als „die Seele des Hauses“ bezeichnet. Geblieben ist auch der KatenLaden, der einen Besuch wert ist, da es so viel Schönes zu entdecken gibt: individuelle Kinder- und Damenbekleidung, Schmuck, Keramik, hochwertige Strickwaren, Postkarten mit kunstvollen Tiermotiven oder Kreuzstichstickereien, handgravierte Trinkgläser oder versilberte Haarspangen.

Individuelle Kinderbekleidung, die es nicht an jeder Ecke gibt. Foto: Anja Krenz
Bestickend schön – kleine Kunstwerke mit Kreuzstich. Foto: Anja Krenz

Wer begeistert sich für Schönes und hat Zeit?

Doch es fehlen die Helfer, deshalb ist der Laden nur noch einmal pro Woche geöffnet, jeden Mittwoch von 11 bis 18 Uhr. Das soll sich schnellstmöglich ändern. Gesucht werden vertrauenswürdige Menschen, die sich für Schönes begeistern, Zeit haben und sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten. Außerdem hofft man auf eine pensionierte Köchin oder „Kuchenbäckerin“, die die voll ausgestattete, geräumige Küche mit Leben erfüllen möchte, um das Café wiederzueröffnen. „Es macht wirklich Spaß hier zu arbeiten, weil es schöne Gespräche und tolle Begegnungen gibt.“ Bärbel Krämer ist unter 0172-4049762 erreichbar.

Bärbel und Bernd Krämer möchten die KunstKate mithilfe von Ehrenamtlichen beleben. Foto: Ingeborg Rosengart

Last modified: 13. Oktober 2021

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