Das Duvenstedter Amateurtheater feiert sein Comeback ab dem 16. Oktober
DUVENSTEDT Nach gut anderthalb Jahren Pandemie-bedingter Pause heißt es im Max-Kramp-Haus wieder „Vorhang auf“. Ab dem 16. Oktober bringt das Amateurtheater Duvenstedt das Zwei-Personen-Stück „Achterbahn“ sechsmal in Hochdeutsch auf die Bühne. Theaterleiterin Bettina Hahn sagt: „Die Freude des Ensembles ist riesig!“
Von Anja Krenz
Im März 2020 konnte das Amateurtheater, das eigentlich auf plattdeutsche Stücke setzt, gerade noch die hochdeutsche Komödie „Kerle, Kerle“ abspielen, „danach kam ja gleich der Lockdown“, erinnert sich Bettina Hahn. Das nächste Stück „Dree Göttinnen op’n Barg“ mit acht Darstellern stand für den Herbst schon fest, sorgte für Euphorie und sollte einigen altgedienten Mitgliedern einen schönen Abschied von der Bühne bereiten. Aufgrund der strengen Hygienevorgaben musste es dann aber abgesagt werden. „Da war die Enttäuschung groß, und nun ist es ein bisschen schwierig, die Truppe wieder zusammenzubekommen“, sagt Bettina Hahn. In Hinblick auf einen möglichen weiteren Lockdown habe man für diesen Herbst ein hochdeutsches Stück mit nur zwei Darstellern ausgesucht, um eine weitere Enttäuschung so gering wie möglich zu halten. Ein ganz großes Glück sei, dass das Ensemble, im Gegensatz zu anderen Amateurtheatergruppen, über eine eigene Bühne im Max-Kramp-Haus verfüge, betont Hahn. „Wir können hier arbeiten, ohne Rücksicht nehmen zu müssen.“
Die Generalprobe schon im Blick
Und so legte man Mitte Juli mit „Achterbahn“ los. Inzwischen steht das Bühnenbild, Ton und Licht sind eingerichtet, die Tickets sind in den Vorverkaufsstellen und die Werbeplakate sind aufgestellt. In einer Woche ist Generalprobe und am 16. Oktober ist Premiere. Das Amateurtheater hat sich bei der Gründung vor 52 Jahren die Pflege der niederdeutschen Sprache auf die Fahnen geschrieben. „Das versuchen wir soweit wie möglich durchzuführen“, sagt Bettina Hahn. Allerdings gibt es nur noch wenige, die Plattdeutsch beherrschen. Die meisten müssten die Rollen op Platt „Wort für Wort“ lernen. Auch Bettina Hahn geht das so, obwohl sie aus der „sehr alten Duvenstedter Großfamilie Ellerbrock“ stammt und bei Feiern mit anderen Kindern unterm Tisch saß, um dem Platt der Erwachsenen zu lauschen. Auch müsse man mit der Zeit gehen: „Wir haben hier viele neu zugezogene Familien aus anderen Bundesländern.“ Die kämen mit den Kindern zu den immer auf Hochdeutsch gespielten Weihnachtsstücken (fällt dieses Jahr leider aus), trauten sich aber nicht zu den plattdeutschen Erwachsenenvorstellungen, aus Angst nichts zu verstehen. „Deshalb muss das Theater umdenken, alleine schon um zu überleben.“ Aus diesem Grund wurde einmal in enger Absprache mit dem Verlag eine Rolle umgeschrieben, „dann hatten wir eine plattdeutsch sprechende Omi in einem hochdeutschen Stück.“
85 Mitglieder auf, vor und hinter der Bühne
Zurzeit gibt es 85 Mitglieder, von denen ein Drittel aktiv ist – auf, vor, hinter und unter der Bühne. Denn im Theater gibt es viel zu tun: vom Stellen der 280 Stühle bis hin zur Einlasskontrolle. Geprobt wird zweimal die Woche: montags und mittwochs von 18.30 bis 20.30 Uhr. Ehrenamtliche Mitspieler, die Plattdeutsch können, werden gesucht, auch helfende Hände und jemand für Maske und Haar. Das Wichtigste: Teamgeist!
Aufführungen „Achterbahn“ nach 2-G-Regelung:
Sonnabend, 16. Oktober, 19 Uhr
Sonntag, 17. Oktober, 18 Uhr
Sonnabend, 23. Oktober, 19 Uhr Sonntag, 24. Oktober, 18 Uhr
Sonnabend, 30. Oktober, 19 Uhr
Sonntag, 31. Oktober, 18 Uhr
Eintrittspreise: Vorverkauf 8 Euro / Abendkasse 10 Euro,
reine Spielzeit: ca. 80 Minuten, Pause: ca. 20 Minuten
Vorverkauf: in Duvenstedt in der Buchhandlung Klauder,
Lerche im Alstertal, Bäckerei Schacht, in Bergstedt im Kaufhaus Hillmer, in Poppenbüttel bei Tabakwaren Blau oder telefonisch unter: 040-47192030 (AB mit Bestätigungsanruf)
Last modified: 6. Oktober 2021
