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Es gibt einen akuten Mangel bei Baustoffen wie Holz, Kunststoff und Stahl

29. September 2021

Maklerin Caroline Reich: „Insbesondere der Holzmangel macht Handwerksbetrieben zu schaffen“

HAMBURG Zahlreiche Baustellen und Sanierungsprojekte sind in diesem Jahr ins Stocken geraten und wesentlich teurer geworden als geplant. Der Grund dafür ist der noch immer nicht überwundene Baustoffmangel. Betroffen davon sind Basismaterialien wie Holz oder Dämmstoffe – und manchmal sogar Kleinteile wie bestimmte Schrauben. Wir sprachen mit Caroline Reich von Caroline Reich Immobilien über die aktuelle Lage.

Heimat-Echo: Welche Baumaterialien sind aktuell besonders betroffen?
Caroline Reich: Neben Holz und Dämmmaterial sind vielerorts Stahl und Kunststoff zurzeit schlecht verfügbar und mit langen Lieferzeiten verbunden. Da beim Neubau die einzelnen Gewerke oft ineinander greifen, ruhen viele Baustellen solange, bis der als nächstes benötigte Baustoff endlich da ist. Insbesondere der Holzmangel macht Handwerksbetrieben und Bauunternehmen zu schaffen.

Was sind die Ursachen der Baustoffknappheit?
Die Corona Pandemie hat die weltweite Produktion durcheinander gebracht: Anfangs gab es durch die Lockdowns einen Nachfrageeinbruch mit der Folge, dass die Produktionskapazitäten weltweit heruntergefahren wurden. In diesem Jahr ist die globale Nachfrage wieder angelaufen. In Ländern wie USA oder China herrscht ein regelrechter Bauboom. Nun hinkt die Produktion spürbar hinterher. Zudem wirkt ein zweites Prinzip: Sobald sich ein Mangel abzeichnet, wird gehortet. Auch Bauunternehmen kaufen derzeit Material für alle Fälle auf und lagern es ein, um handlungsfähig zu bleiben. Dadurch verschärft sich die Knappheit für alle.

Was bedeutet der Rohstoffmangel für Bauherren?
Neben den Wartezeiten beschäftigt Bauunternehmen vor allem der Preisanstieg der benötigten Baustoffe. Nach einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes ist der Preis für Konstruktionsvollholz um über 80 Prozent gestiegen. Der Preis für Betonstahl kletterte um fast 45 Prozent nach oben. Viele Handwerksbetriebe erstellen Angebote nur noch auf der Basis von Tagespreisen für die wichtigsten Baustoffe oder vereinbaren mit ihren Kunden Preisgleitklauseln, um nicht auf den Preisanstiegen sitzen zu bleiben. Das jedoch macht einen geplanten Neubau für die Kunden extrem schwer berechenbar und kann mitunter zu einem existenziellen Problem werden. Wer ein Haus bauen oder eine Immobilie umfangreich sanieren möchte, steht damit vor einem Dilemma: Soll man jetzt möglichst schnell bauen und sanieren oder das Ende der Baustoffknappheit abwarten, um die überhöhten Preise zu umgehen…

… oder man entscheidet sich für eine Bestandsimmobilien als Alternative.
Das höre ich derzeit von vielen Interessenten. Bestandsimmobilien sind derzeit sehr gefragt. Zudem gibt es Lebenssituationen, in denen man nicht lange auf eine neue Immobilie warten kann oder möchte. Etwa wenn Nachwuchs erwartet oder wenn ein zusätzliches Zimmer fürs Homeoffice benötigt wird. Wer ein bereits bestehendes Haus kauft, kann auf absehbare Zeit einziehen und erspart sich Stress und Mehrkosten durch die aktuelle Baustoffknappheit. Neben dem klassischen Immobilienkauf wird derzeit auch die interessante Option des Immobilientausches verstärkt nachgefragt.
Caroline Reich Immobilien
Jostweg 12, 22339 Hamburg
www.carolinereich-immobilien.de

Baustoffmangel-Rohstoffknappheit
Baustoffe sind aktuell ein rares Gut. Das macht sich auch bei der Kostenplanung bemerkbar. Foto: Caroline Reich Immobilien

Last modified: 29. September 2021

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