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Der Tegelsbarg liest und tauscht Bücher

10. Juni 2021

„Büchertauschturm“ am Norbert-Schmid-Platz eingeweiht

HUMMELSBÜTTEL Seit vergangenem Donnerstag finden Leseratten direkt gegenüber vom Stadtteilbüro ein mit Secondhand-Büchern befülltes Regal, das von allen Anwohnern genutzt werden soll. Das Prinzip: Buch rausnehmen, zu Hause lesen und wiederbringen. Oder rausnehmen und im Gegenzug ein eigenes Buch anderen zur Verfügung stellen.

Von Anja Krenz

Hilke Bleeken von der AWO Hamburg (Arbeiterwohlfahrt) kümmert sich seit 2018 im Stadtteilbüro Tegelsbarg darum, die Nachbarschaft zusammenzubringen und geflüchteten Menschen zu helfen, sich in ihrem neuen Quartier zurechtzufinden. „Am Anfang haben wir gefragt: Was braucht Ihr? Welche Angebote fehlen?“, erinnert sie sich. Die häufigsten Antworten waren: Kultur, Begegnung und Leseförderung. Umgehend wurden Vorleseveranstaltungen für Kinder, aber auch Lesungen für Erwachsene angeboten. Seit vergangenem Donnerstag haben nun alle Anwohner im Tegelsbarg und im Butterbauernstieg die Möglichkeit, unkompliziert an Lesestoff zu kommen – das Ziel: die Leselust fördern, getreu dem Motto „Der Tegelsbarg liest!“

Beate Axt, Hilke Bleeken, Jürgen Kruse und Nachbarin Renate Köppe freuen sich über den neuen „Büchertauschturm“ am Norbert-Schmid-Platz.
Beate Axt, Hilke Bleeken, Jürgen Kruse und Nachbarin Renate Köppe freuen sich über den neuen „Büchertauschturm“ am Norbert-Schmid-Platz. Foto: Anja Krenz

Den sogenannten „Büchertauschturm“ hat Jürgen Kruse konzipiert. Zusammen mit zwei jungen Männern, die Sozialstunden abzuleisten hatten, tischlerte der Projektleiter der Berufsorientierung im Tegelsbarg (Beo) das Regal in seiner Werkstatt am Bauspielplatz – aus widerstandsfähiger Siebdruckplatte. Befüllt wurde es mit einem Grundstock von etwa 100 Büchern, darunter attraktive Titel von Isabel Allende, Håkan Nesser oder Joachim Meyerhoff. „Wir möchten hier nicht die Zwischenstation zum Altpapier sein“, betont Hilke Bleeken. „Wir wünschen uns, dass alle zu Hause nachschauen, was sie übrig haben und was für andere interessant sein könnte.“ Neben Romanen sind Sachbücher oder Bildbände vorstellbar und „ganz explizit“, wie Bleeken sagt, auch Kinderbücher. „Wir haben hier eine ganz große Sprachenvielfalt, und es wäre schön, wenn sich das auch im Bücherturm wiederspiegeln würde.“
Ehrenamtliche Mitarbeiterin ist Anwohnerin Beate Axt, die regelmäßig nach dem Rechten schauen wird. „Aber täglich und ganz alleine schaffe ich das nicht.“ Deswegen werden weitere Nachbarn gesucht, die Lust haben, sich um das Projekt „Büchertauschturm“ zu kümmern: Infos unter Tel. 0176-14140052 oder per Mail: hilke.bleeken@awo-hamburg.de 

Last modified: 10. Juni 2021

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