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„Eigentlich eine recht ruhige Woche“

9. Juni 2021

Die ersten Schultage in Präsenz – wie sind sie gelaufen?

ALSTERTAL/ WALDDÖRFER Seit dem 31. Mai dürfen alle Hamburger Kinder und Jugendlichen wieder zur Schule gehen. Die Erleichterung darüber ist groß – bei Lehrkräften, Schülern und Eltern. Nun geht es vor allem darum, wieder in die Normalität zu finden und eine Gemeinschaft zu formen.

Von Anja Krenz

Von Mitte Dezember bis Mitte Mai mussten rund 73.300 Hamburger Schülerinnen und Schüler ausschließlich zu Hause lernen. Nur in Grund- und Sonderschulen sowie in den sogenannten Abschlussklassen der weiterführenden Schulen durfte Wechselunterricht erteilt werden: Die Klassen wurden halbiert – eine Hälfte lernte zu Hause, während die andere in der Schule unterrichtet wurde. Mitte Mai kam dann der Wechselunterricht für alle Jahrgangsstufen. Seit dem 31. Mai dürfen endlich wieder alle, bei weiterhin ausgesetzter Präsenzpflicht, zusammen zur Schule gehen.

Neustart kurz vor den Ferien

Ein Neustart – nur dreieinhalb Wochen vor den Sommerferien? „Es zählt, finde ich, jeder Tag“, sagt Schulleiter Stefan Möller von der Stadtteilschule Meiendorf. „Wenn wir uns darüber unterhalten, welche psychosozialen Schäden ein schulischer Lockdown bei Schülerinnen und Schülern anrichtet, unabhängig von den inhaltlichen Lücken, die sich eventuell auftun, wie schwierig das für viele Familien war, eine solche Situation für alle gesund und vernünftig hinzubekommen, dann ist jeder Tag, an dem wir die Situation lindern, indem wir die Schule öffnen, ein richtiger und wichtiger Tag!“ Seine Vertauensschülerin Celia Leib ist auch heilfroh – trotz Testpflicht und Corona-Regeln: „Ich war fünf Monate nicht in der Schule, und es war ganz großartig, die Leute wieder live zu sehen. Ich hoffe, dass es das jetzt war mit den Schul-Lockdowns, denn nach den Sommerferien geht es so langsam ans Abi.“
Das Heimat-Echo hat nachgefragt: „Wie ist die erste Woche in Präsenz gelaufen?“

Stefan Möller,Schulleiter Stadtteilschule Meiendorf

Stefan Möller, Schulleiter Stadtteilschule Meiendorf
Toll war, dass die Schüler fast vollzählig und in einer bemerkenswert ruhigen Stimmung wieder da waren. Sie haben sich gefreut, sich wieder in einer geordneten Struktur zu treffen. Die Abschlussklassen des zehnten Jahrgangs können sich noch mal so richtig von der Schule verabschieden. Es war sehr hilfreich, dass wir die Unterrichtsstruktur auch in den vergangenen Monaten aufrechterhalten haben. Das Gute am Wechselunterricht war, dass man mit der kleineren Gruppe ganz intensiv arbeiten konnte. Jetzt wirken die Räume klein, weil plötzlich wieder alle da sind. Dennoch sind die Lehrer mit einer großen Gelassenheit in die Woche gegangen, die eigentlich ziemlich ruhig war. Alle sind froh, in eine Art Normalität zu kommen. 

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Mathias Conrad, Schulleiter Schule Strenge, Wellingsbüttel
Das Glück und die Aufgeregtheit in den Gesichtern zu erkennen, war etwas Berührendes. Sowohl den Kindern als auch den Lehrkräften ist die Erleichterung anzusehen. Ich persönlich freue mich darüber, dass wir wieder zu dem zurückkehren, was wir eigentlich sind, nämlich eine Bildungseinrichtung.
In der Mensa mussten wir den Betrieb mit mehr als 400 Kindern langsam wieder anlaufen lassen. Wir freuen uns, dass wir ab sofort auf einen weiteren Mensaraum zurückgreifen können.
Unser eigenes „Schüler-Aula-Testzentrum“ funktioniert hervorragend, und wir bewältigen spielend den Kapazitätssprung von Halbgruppen im Wechselunterricht auf volle Klassenstärken.

Katrin Brandenburg, stellv. Schulleiterin Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (CvO), Poppenbüttel

Katrin Brandenburg, stellv. Schulleiterin Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (CvO), Poppenbüttel
Um wieder in der Schule und vor allem in den ungewohnt vollen Klassen anzukommen, gab es anfangs einen Klassenrat, in dem alle Schülerinnen und Schüler getestet und organisatorische Rahmenbedingungen besprochen wurden. Die Freude, ein Stück des „Alltags“ zurückzubekommen und Freunde wiederzusehen, war groß, es gab kaum Eingewöhnungsschwierigkeiten. Da die Bewegung bei vielen Kindern im Homeschooling zu kurz gekommen ist, soll das bewegte Lernen mit Geräten und Spielen auch in anderen Fächern in den Vordergrund gerückt werden. Um das Zusammenwachsen der Gruppen zu fördern, sind vor den Ferien zwei Gemeinschaftstage geplant.

Last modified: 9. Juni 2021

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