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„Click&Meet“ – Händler fordern besseres Konzept

17. März 2021

Stammkunden halten Läden Treue – tragfähig sei die Lösung dennoch nicht

POPPENBÜTTEL / VOLKSDORF Während in Schleswig-Holstein die Einzelhandelsgeschäfte aktuell geöffnet sind, gelten in Hamburg die strengeren Corona-Bestimmungen. Händler dürfen ihre Kunden nur nach Terminvereinbarung empfangen. In den Läden ist pro 40 Quadratmeter Fläche nur ein Kunde erlaubt. Für die Händler ist das keine langfristige Lösung.

Von Stephanie Rutke

Mit „Click & Meet“ soll der Einzelhandel wieder Fahrt aufnehmen. Nach einer Terminvereinbarung per Telefon oder übers Internet steht einem Shoppingerlebnis nichts mehr im Weg – theoretisch. In der Europa Passage in der Hamburger Innenstadt verabschiedeten sich viele Läden schnell wieder von diesem Konzept. Zu viel Aufwand, zu wenige Kunden lautet das erste Fazit.

Im Alstertal Einkaufszentrum (AEZ) in Poppenbüttel sieht es besser aus. Aktuell beteiligen sich 108 der insgesamt 246 Geschäfte am Modell „Click & Meet“. Weitere 70, die der Versorgung des täglichen Bedarfs dienen – Lebensmittelhändler, Optiker, Akustiker, Blumenhändler und Reformhäuser – haben generell geöffnet. „Die Besucher haben ein Lächeln im Gesicht, wenn sie zum Shoppen kommen“, hat Center-Managerin Ludmila Brendel beobachtet. „Und wir haben uns gefreut, dass wir wieder öffnen dürfen“, sagt sie. „Click&Meet“ diene der Kundenbindung, die Kauffreude der Stammkunden sei ungetrübt, so Brendel. Dennoch lautet auch ihr Resümee nach den ersten Tagen: „Dauerhaft ist das kein tragfähiges Konzept für den Handel, denn wir kämpfen weiter mit Verlusten.“ Um die Regeln so kundenfreundlich wie möglich zu kommunizieren, wird die Homepage des AEZ ständig überarbeitet. Im Stadtteil Volksdorf sieht die Sache schon anders aus. Bei J + K Mode wird das Konzept gut angenommen. Inhaberin Gisela Janzen vergibt Termine entweder vorab oder vereinbart sie spontan, wenn niemand im Geschäft ist. „Unsere Kunden sind voller Freude, wieder im Laden einkaufen zu können“, sagt auch Katja Bär, Inhaberin von Winat. Termin-Shopping sei aktuell eine gute Variante, meint sie. Über volle Innenstädte freuen sich derzeit Einzelhändler in Schleswig-Holstein – sie dürfen ohne Terminvergabe öffnen. Wie lange noch, ist ungewiss – die Inzidenz steigt wieder.

Last modified: 17. März 2021

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