Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Hier wird im Sommer wieder aufgeforstet

3. Februar 2021

Fällarbeiten im Bereich Duvenwischen sorgen für Unmut – Revierförster erklärt die Maßnahme

VOLKSDORF Das Waldstück hinter dem Friedhof wirft bei vielen Spaziergängern in Volksdorf aktuell viele Fragen auf. Es sehe aus, als habe ein Hurrikan getobt, heißt es in den Sozialen Medien erschrocken. Zudem solle die Lottbek trockengelegt werden, bei den Pferdewiesen werde gebaut, so die Vermutung. Das Heimat-Echo hat beim zuständigen Revierförster und beim Bezirksamt nachgefragt.

Bedingt durch die Rekordsommer der vergangenen drei Jahre und die damit einhergehende extreme Trockenheit hat insbesondere der Nadelwald gelitten. Im Bereich des Volksdorfer Friedhofs und in anderen Revierteilen der Försterei Volksdorf (z.B. westlich der Volksdorfer Teichwiesen, Am Kupferteich, im Wehlbrook etc.) waren vor allem Rotfichten vom Buchdrucker, einer Borkenkäferart, heimgesucht worden und durch den Befall bereits abgestorben und einsturzgefährdet. Um die Waldbesucher keiner Gefahr auszusetzen, bestand gemäß Bundes- und Landeswaldgesetz die Verpflichtung, die betroffenen Nadelbäume an diesem stark frequentierten Ort sicher zu entnehmen. Die Pressestelle in Wandsbek kündigte und erklärte die notwendigen Fällmaßnahmen am 10 November an. Außerdem stellte der Revierförster Alexander Knöttgen am 22. Oktober 2020 im Regionalausschuss der Walddörfer die geplanten Maßnahmen vor. Er ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „In dem Waldstück am Volksdorfer Friedhof ist die Entnahme des Kalamitätsholzes aus naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Perspektive hervorragend gelaufen! Der Abtransport des Holzes ist zum größten Teil erfolgt und somit wurde die Borkenkäferbekämpfung an dieser Stelle erfolgreich abgeschlossen.“ Dass es dort angeblich ziemlich unaufgeräumt aussieht, hat laut Förster folgenden Grund: Die herabgefallenen beziehungsweise abgesägten Äste und Zweige müssen gemäß der doppelt ökologischen Zertifizierung zwingend auf der Fläche verbleiben. Die Äste und das Feinreisig bleiben somit dem Nährstoffkreislauf des Waldes erhalten. Knöttgen betont, dass durch die hervorragende Arbeit seiner Vorgänger die nächste Waldgeneration fast ausnahmslos auf ganzer Fläche vorhanden sei. Weitere ergänzende Nachpflanzungen werden noch in diesem Jahr erfolgen, wobei man dort einen noch klimastabileren, artenreicheren Mischwald anpflanzt. Knöttgen: „Was wir jetzt benötigen, ist das Vertrauen unserer Mitbürger, dass der uns anvertraute Wald fürsorglich und nach bestem Wissen, mit guter fachlicher Kompetenz weiterentwickelt und dem Klimawandel zum Trotz sicher gemacht wird.“
In Bezug auf das Gerücht, die Lottbek würde trockengelegt, äußerte das Bezirksamt Wandsbek, dass der Bach zu den Gewässern gehöre, deren Oberlauf in Niedrigwasserphasen von Natur aus trockenfalle. Aufgrund der Hochwasserproblematik sowie der Verbesserung der Rückhaltefunktion seien für den Lottbeker Teich ein Umbau des Wehres und eine Absenkung des Dauerstaus erforderlich. Die genaue Ausgestaltung sei Gegenstand eines laufenden Planungsauftrages. Zur Bebauung der Pferdewiesen habe das Bezirksamt keine Kenntnisse. Auch auf Ammersbeker Seite sei kein Bauvorhaben an der Stelle geplant. (ak)

Kahlschlag im Volksdorfer Wald
„Als wäre ein Hurrikan hier durchgefahren“ – östlich des Volksdorfer Friedhofs, unweit der Straße Duvenwischen, sieht es „unaufgeräumt“ aus Foto: Anja Krenz

Last modified: 31. März 2021

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