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Hoffnungsleuchten im Advent

2. Dezember 2020

Nordkirche setzt Zeichen

SASEL Mit der Aktion „Hoffnungsleuchten“ setzt die Nordkirche ein Zeichen: Zwölf Kirchtürme in den verschiedenen Stadtteilen werden in der Adventszeit zu leuchtenden Symbolen. Die Vicelinkirche in Sasel ist mit dabei.
„Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Pastor Frank-Ulrich Schoeneberg. „Damit ist der Vicelinkirchturm das nördlichste Hoffnungslicht der Aktion für uns Hamburger. Er ist von der Straße aus gut zu sehen und vielen Pendlern vertraut, die täglich an ihm vorbeifahren.“

Das Konzept stammt vom Lichtkünstler Michael Batz, der unter anderem durch das Lichtspektakel „Blue Port“ im Hamburger Hafen bekannt ist. „Lichtzeichen sind Lebenszeichen, wo Licht ist, ist auch Hoffnung, und die Zuversicht, nicht allein zu sein. Licht verbindet Menschen, und das ist die elementarste Kunst überhaupt“, so Batz. Jetzt taucht er die Kirchtürme in warmes, rot-goldenes Licht.

An jedem Sonnabend im Advent wird um 18 Uhr an jeweils drei weiteren evangelischen Kirchtürmen der Hansestadt das Hoffnungsleuchten entzündet. Bis zum 6. Januar 2021 wird diese besondere Beleuchtung bei Dunkelheit sichtbar sein. In jeder der Kirchen startet ein Kind das Hoffnungsleuchten, unterstützt von jeweils einem prominenten Hamburger. Aber es geht nicht nur um das leuchtende Symbol, es werden auch besondere Hoffnungsgeschichten transportiert. Die Kinder erzählen von ihren Sorgen, aber eben auch von Freude und Weihnachtssehnsucht.

Hoffnungsleuchten Ole Röthemeyer aus Sasel und Meteorologe Frank Böttcher
Ole Röthemeyer (9) aus Sasel und sein Pate, der Meteorologe und Wettermoderator Frank Böttcher Foto: Stefanie Parello

In der Vicelinkirche in Sasel hat der neunjährige Ole Röthemeyer am Sonnabend um 18 Uhr auf den „Buzzer“ gedrückt um die Kirche leuchten zu lassen und seine Geschichte erzählt. Sein Pate ist Frank Böttcher, Meteorologe, Wettermoderator und Buchautor aus Sasel.

Ole empfand die von Corona geprägte Zeit als komisch: Alles sei irgendwie anders als sonst. Man konnte nicht zur Schule gehen, keine Freunde treffen und nicht Fußball spielen. Richtig traurig war Ole, weil er seine Großeltern kaum sehen durfte und seine Uroma ihren 100. Geburtstag alleine feiern musste.

Aber es gab auch viel Positives: Ole hat viel Zeit mit den Eltern und seinem kleinen Bruder verbracht, alle haben zusammen Sport getrieben, gekocht und gespielt. Schon mit neun Jahren hat er bewusst festgestellt, wie schön es ist, gemeinsame Erlebnisse zu teilen. Fußballkarten tauschte Ole stundenlang per Facetime mit seinem Freund Karl. Danach steckten sie diese in einen Briefumschlag und legten sie dem jeweils anderen vor die Haustür. Und er schrieb Briefe mit einer Freundin aus einer anderen Stadt. „Das alles sind kleine Dinge, die mir Hoffnung gemacht haben. Hoffnung, dass ein Virus uns nicht die Freunde oder Großeltern wegnehmen kann und es bald wieder eine Zeit gibt, in der man Dinge wie vorher machen kann, die man jetzt vermisst“, sagt Ole.

Sein größter Wunsch ist, dass zu Weihnachten Oma und Opa zu Besuch kommen und alle gemeinsam feiern können. Vielleicht mit einer weißen Weihnacht? Wetterexperte Frank Böttcher hofft – eine Vorhersage wäre aber leider nicht sicher. „Nun“, meint der Wetterexperte, „vielleicht hat die Kirche ja einen direkteren Draht zu Petrus.“ (str)

Last modified: 17. Dezember 2020

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