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Topfgucker: 100 Jahre gelebte Tradition

23. Oktober 2020

Modernisiertes Gasthaus Quellenhof mit neuem Konzept

BERGSTEDT 100 Jahre hat der Quellenhof auf dem Buckel. Nach einer umfangreichen Modernisierung erstrahlt das alte Gasthaus in neuem Glanz. Ab Januar wurde renoviert, am Vatertag die Terrasse mit einer kleinen Grillkarte eröffnet. Als der Küchenbau, bei dem es zu Corona-bedingten Verzögerungen kam, endlich abgeschlossen war, eröffnete das Restaurant am 24. Juni mit großer Karte auch die Innenräume. Seitdem gibt es direkt am Rodenbeker Quellental „Highlife in Tüten“, wie Betriebsleiter Bert Schlöcker erfreut feststellt.

Von Anja Krenz

Wer den alten Quellenhof noch kennt, wird den neuen kaum wiedererkennen. Von der Küche bis zu den Toiletten wurde alles saniert. Einiges wurde erneuert, vieles wurde erhalten und aufgearbeitet. So bekam der alte, fast schwarze Tresen mitsamt seinem Rückbüffet einen weißen Anstrich. Die Stühle und Bänke in den Gastzimmern durften bleiben, wurden aber mit dickeren Polstern versehen und neu bezogen. Neben Geld wurde auch viel Zeit investiert: „Allein für die Aufarbeitung der originalen Sprossenfenster im Seezimmer hat der Maler drei Wochen gebraucht“, erzählt Bert Schlöcker. Der Aufwand hat sich gelohnt – jeder der drei Räume hat seinen eigenen Charakter: Das dem Biergarten zugewandte Seezimmer mit aktuell 62 Plätzen besticht durch seinen Ausblick. Im Kaminzimmer, in dem 28 Gäste Platz finden, sind die grünen Metrofliesen an den Wänden der Hingucker. Und das Blaue Zimmer, ein ebenfalls ebenerdiges Separee, in dem maximal acht Gäste um einen großen runden Tisch platziert werden können, verfügt über deckenhohe Schränke, die mit weiß-blauem Porzellan und Bildern gefüllt sind.

Oktoberfest-Wochen im Quellenhof: Betriebsleiter Bert Schlöcker trägt noch bis Ende des Monats Tracht Foto: A. Krenz

Eine Heimstatt schaffen

Als gelernter Koch machte Schlöcker sein erstes Restaurant bereits mit 22 Jahren auf und bildete sich als Chef des „Canapé“ in Mölln selber zum Restaurantfachmann aus, „natürlich mit Berufsschule und diversen Praktika in Hotels.“ Im Laufe der Jahre, so erzählt er, habe er so gut wie alles gesehen – vom Hotel auf dem Lande bis zum Restaurant mit Michelin-Stern. Als er den Quellenhof zum ersten Mal in Augenschein nahm, sah er sofort das „unglaubliche Potenzial – direkt am Naturschutzgebiet, mit eigenem See und wunderbarem Garten. Das ist mega, dachte ich – gelebte Tradition.“ So entschied er sich, das Gasthaus für seine drei Chefs von der LBC Gastro GmbH zu leiten und seinen Gästen in diesem „kleinen Prunkstück eine Heimstatt“ zu schaffen. „Wenn jemand zu uns kommt“, sagt Bert Schlöcker, „soll er ein stückweit nach Hause kommen.“ Seine Philosophie: Der Fokus liegt immer auf dem Gast. Und an dem hat er sein Ohr, wie er es ausdrückt. Er geht gerne von Tisch zu Tisch, um die Kundenwünsche aus den Gesprächen herauszufiltern. Diese halten dann nach und nach Einzug in die Karte, wie z. B. Sorbets, Grappa oder kleine Suppen, die mittlerweile in Cappuccino-Tassen serviert werden – mit Milchschaum.

Die Besonderheit des Quellenhofes ist die multiple-choice-Karte: Man wählt ein Gericht zu einem Fixpreis und sucht sich dazu zwei Beilagen aus, die im Preis inbegriffen sind. „So hat der Gast die Möglichkeit, nach tagesaktuellen geschmacklichen Vorlieben zu wählen“, erklärt Bert Schlöcker.

Zur hausgeräucherten Forelle für 18,90 Euro z. B. können Bratkartoffeln und ein bunter Salat bestellt werden. Oder Kartoffelstampf und rahmiger Spitzkohl. Oder Süßkartoffel-Pommes und Blattspinat. Das Prinzip der Küche – saisonal, regional, frisch – wurde Schlöcker praktisch in die Wiege gelegt: Die Mutter des gebürtigen Rostockers hegte einen Nutzgarten, und wenn etwas darin endlich erntereif war, „haben wir das gefeiert. Dann gab es z. B. Rhabarber in allen Variationen – als Suppe, Kompott oder Kuchen, bis er alle war.“ Sein Vater brachte in der Jagdsaison schon mal ein halbes Wildschwein nach Hause und zerlegte es selbst. „Davon haben wir drei Wochen gegessen. Mit dem Rotkohl, den meine Mutter eingemacht hat.“ Diese Zeit hat ihn geprägt.
Für den Winter hat Bert Schlöcker längst ein Konzept: Auf der beheizten Terrasse, können Gäste, die nicht reingehen möchten, in Decken gemummelt Glühwein und Eintopf zu sich nehmen. Hundebesitzer, die nach einem ausgedehnten Gassigang mit ihrem Vierbeiner einkehren möchten, sind auch herzlich willkommen. Mehr Details zum Quellenhof finden Sie auf heimatecho.de

Gasthaus Quellenhof, Rodenbeker Straße 126, Bergstedt, Tel. 604 92 28, www.quellenhof.hamburg.de.

Quellenhofer Kürbissuppe
Zutaten für vier Personen:
1 kg Hokkaido-Kürbis grob raspeln (Schale kann mit verarbeitet werden), 2 Zwiebeln, 4 Kartoffeln und 2 Möhren (alle mittelgroß) sowie einen Apfel schälen und würfeln.
Zwiebeln in Butter oder Öl anbraten, das restlichen Gemüse und die Apfelwürfel hinzugeben und ebenfalls anschwitzen. Mit einem Liter Gemüsebrühe ablöschen und etwa 20 Minuten garen. Pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken, 250 ml Sahne hineingießen und nochmals kurz aufkochen. Serviervorschlag: mit warmer, aufgeschäumter Milch garnieren und mit Kürbiskernen sowie Kürbiskernöl maskieren.

Kürbissuppe

Last modified: 15. September 2022

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