Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Waldbaden ist Balsam für die Seele

27. September 2020

Ob Duvenstedter Brook, Naturschutzgebiet Wittmoor oder Wohldorfer Wald – ein Aufenthalt dort wirkt wie Medizin

Ein Waldspaziergang ist Balsam für die Seele. Aber wer weiß schon, dass er auch gut für das Herz-Kreislauf-System ist und das Immunsystem stärkt. Die Japaner haben deshalb das sogenannte „Shinrin Yoku“, das Waldbaden erfunden. An japanischen Universitäten kann man sich in diesem Fach sogar ausbilden lassen. Tief eintauchen, den würzigen Waldgeruch einatmen, die Sinne entspannen – das wirkt wie Medizin. Urlaub muss man dafür nicht extra nehmen. Ein Ausflug in den Duvenstedter Brook, ins Naturschutzgebiet Wittmoor oder den Wohldorfer Wald  ist ebenso heilsam.

Der Duvenstedter Brook ist nach dem Prinzip des Waldbadens mit rund 780 Hektar nicht nur eines der größten Naturschutzgebiete Hamburgs, sondern auch eine XXL-Apotheke. Ein herrliches Mosaik aus Wäldern, Mooren, Heideflächen, Wiesen und Sümpfen, Schilfdickichten und kleinen Tümpeln. Wer Glück hat, sieht Rehe äsen, einen Reiher fliegen oder einen Kranich auf abgemähten Feldern spazieren. Mehr braucht es nicht, um die Grüne Heilkraft zu spüren.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass Bäume Heilstoffe, sogenannte Phytozyde, abgeben, die wir durch unsere Atemwege aufnehmen. Die Folge: Das Blut wird mit Sauerstoff angereichert. Baumrinden verströmen zudem ätherische Öle, die sich wohltuend auf unsere Gesundheit auswirken. Die Bronchien und das Immunsystem werden gestärkt, der Adrenalin-Spiegel sinkt, das Stresshormon Cortisol nimmt ab. Die positive Wirkung des Waldbadens ist noch sieben Tage später im Blut nachweisbar. Also, nichts wie los.

Mit einer Tour durch den Wohldorfer Wald lernen sie den größten zusammenhängenden Laubwald Hamburgs kennen. Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von 278 Hektar und bildet im Nordosten Hamburgs einen 1800 Hektar großen Biotopverbund mit dem Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook, Hansdorfer Brook und der Ammersbek-Niederung. Beeindruckend: Der Wohldorfer Wald ist schon seit 1770 als Erholungsgebiet ausgewiesen.

Der Duvenstedter Brook ist nach dem Prinzip des Waldbadens eine XXL-Apotheke Foto: pixabay

Rundgang Wohldorfer Wald (1:20 Std. / 7 km)

Vom Parkplatz an der Ecke Bredenbekstraße/Mühlenredder führt der vorgeschlagene Rundweg zunächst nach Osten, entlang der Drosselbeck, einen Seitenarm der Alster. Man folgt dem Weg durch den Wald und überquert schließlich die Straße Kupferredder. Kurze Zeit später geht der Weg weiter nach links und man folgt ihm bis zum Ende. Dann geht es wieder links, bis man auf einen Teich trifft. Vor dem Gewässer biegt man erneut links ein und geht an der nächsten Kreuzung rechts auf die Verlängerung des Kupferredders. Weiter geht es über die Ammersbek hinüber, vorbei am Kupferteich in die Herrenhausallee. An der nächsten Kreuzung schlägt man links in die Schünenkoppel ein, die zum Auewanderweg führt. Diesem folgt man entlang des Laufes der Ammersbek. Kurz bevor man aus dem Wald tritt, geht es nach links, noch einmal über den Flusslauf hinweg, und in Richtung Ausgangspunkt.

Rundgang Duvenstedter Brook (2:00 Std. / 10 km)

Der Rundweg beginnt am Naturschutz-Informationshaus (1, siehe pdf-Datei am Ende der Seite). Von dort startet man in Richtung Süden und recht bald geht der Feldweg in die Herrenhausallee über. Bei den historischen Arbeiterhäusern (2) geht es dann nach links in den Brügkamp. Auf der Höhe des Waldfriedhofes führt der Weg mit schöner Aussicht zwischen Feldern links leicht bergauf (3). Man überquert im Wald die Ammersbek und trifft bald auf ein geschlossenes Tor. Aus Wildschutzgründen kann man an dieser Stelle im Frühjahr und Herbst nicht weitergehen und so biegt man nach links ab und kommt alsbald ins freie Feuchtwiesenland (5). Ein etwas unwegsamer Damm führt am sogenannten Professorenmoor (6) entlang zum Wiesenkamper Weg, dem man nach links folgt, um dann einen Schlenker durch den Wald zurück zum Parkplatz zu gehen.  Beide Wanderwege (zusammengestellt von der Stadt Hamburg) können auch in einer Acht kombiniert werden. Achtung für Hundebesitzer: Die Vierbeiner sind im Duvenstedter Brook nicht erlaubt. Fahrradausflügler müssen zwischen den Punkten (5) und (6) aufpassen, da der Weg nicht für Räder geeignet ist. Mehr Infos zum Wandern in Wohldorfer Wald und Duvenstedter Brook sowie eine Übersichtskarte gibt es in der Broschüre Wandern in Wohldorfer Wald & Duvenstedter Brook

Duvenstedter Brook in der Abendsonne
Der Duvenstedter Brook ist nach dem Prinzip des Waldbadens eine XXL-Apotheke Foto: pixabay

Waldbaden
Wald tut gut – da sind sich die Mitglieder des Bundesverbandes Waldbaden e.V. einig. Er versteht sich als Interessenvertretung
für das Gesundheits- und Naturschutzkonzept Waldbaden -Shinrin Yoku im deutschsprachigen Raum. Wer möchte,
kann sich über den Verein sogar zum Kursleiter/in Waldbaden ausbilden lassen. Dabei stehen auch touristische Aspekte,
Sicherheit und das Verhalten im Wald sowie Naturschutz auf dem Programm;
www.bundesverband-waldbaden.de

Waldbaden tut gut
Waldbaden tut gut Foto: adobe stock

Last modified: 19. April 2022

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