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Mähroboter sind für Igel eine tödliche Gefahr

27. September 2020

Poppenbütteler findet tote Tiere auf dem Nachbargrundstück und bittet, Mäher nachts nicht laufen zu lassen

POPPENBÜTTEL Ein Anblick, der schwer zu ertragen ist: Auf dem Nachbargrundstück entdeckt ein Heimat-Echo-Leser morgens zwei tote Igelbabys, „kaputtgehäckselt von einem Mähroboter. Mir kamen die Tränen“, sagt der Mann. Da er in seiner Nachbarschaft keinen Unfrieden stiften will, möchte er anonym bleiben. „Mir ist nur eines wichtig: Dass Besitzer dieser Geräte sich der Gefahr bewusst sind. Sie sollten ihre Mähroboter so programmieren, dass sie abends und nachts nicht laufen, sondern in ihren Ladestationen bleiben.“

Wer über eine größere Rasenfläche verfügt, weiß um die Arbeit, die sie macht. Ein Mähroboter spart Mühe und Zeit. Da er den Rasen immer nur millimeterweise kürzt und das abgeschnittene Gras stark zerkleinert, düngen diese Reste zugleich den Boden. Der Nachteil: Das Gerät kann, falsch eingesetzt, Igel töten. Vor allem Jungtiere sind bedroht, wenn der Mähroboter bis in die Nacht hinein seinen Dienst versieht. Denn: Igel sind nachtaktive Tiere. In der Dunkelheit gehen sie auf Futtersuche, lassen sich Insekten und Schnecken schmecken. Bei Bedrohung rollen sich die Tiere zusammen und verharren, bis die Gefahr vorbei ist. Ein intelligenter Mähroboter hat mit der Zeit alle Hindernisse, die sich ihm regelmäßig in den Weg stellen, gespeichert und umfährt diese. Ein eingerollter Igel aber wird nicht als bekanntes Hindernis erkannt und dann überrollt, mahnt der Naturschutzbund Deutschland. Durch die rotierenden Messer werden die Tiere schwer verletzt oder sogar getötet. Eine weitere Gefahr stellt die geringe Lautstärke des Mähroboters dar: Der Igel nimmt die sich leise nähernde Bedrohung nicht wahr und rollt sich erst im Moment der Kollision zusammen.

Nachts Ladestation

Die einfachste Lösung ist, den Mähroboter so zu programmieren, dass er vor Einbruch der Dunkelheit in seine Ladestation zurückkehrt und dort bis zum Hellwerden verbleibt. Hilfreich ist zudem eine sogenannte Apfelschürze. An der Front des Mähroboters wird ein leicht flexibles Material mit einem Doppelklebeband angebracht. Geeignet sind Streifen aus festem Gummi oder PVC. Durch den verringerten Abstand zwischen seiner Unterkante und dem Untergrund bemerkt der Roboter auch kleine Hindernisse und hält an – auch für Igel. (ak)

Mähroboter im Herbstgarten
Nachts gehen Igel auf Futtersuche. Fatal, wenn sie dabei auf einen Mähroboter treffen Foto: pixabay

Unterschlupf für Igel
Wer Igeln etwas Gutes tun möchte, baut ihnen ein Winterquartier aus Holz, Reisig und Laub.
Wer den Tieren einen dauerhaften Platz bieten möchte, kann den Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen.
Igel, die im Winter aufwachen, freuen sich über Katzenfutter.

Last modified: 17. Dezember 2020

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