Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Einfach genießen…

23. September 2020

Topfgucker: Vangelis Georgiadus bittet zu Tisch

Lecker essen gehen in den Walddörfern und im Alstertal: Wir gucken bei kleinen und großen Restaurants in die Töpfe und stellen Ihnen die Gastgeber vor. Heute: Das griechische Restaurant „Aegeon“ am U-Bahnhof Buchenkamp in Volksdorf.

Von Matthias Damm

VOLKSDORF Kommt man mit der U1 nach Buchenkamp, fällt man beim Verlassen des Bahnhofs praktisch ins Aegeon. Seit dem Bau der Buchenkamp-Siedlung in den 1980er-Jahren gibt es an dieser Stelle ein Restaurant, seit 2002 heißt es Aegeon. Bei gutem Wetter locken sofort die 40 Plätze unter den Sonnenschirmen, wird’s draußen kühler, gibt es im gemütlichen Innenraum Platz für 50 Gäste. Gastgeber und Koch ist Vangelis Georgiadis.

1965 in Delmenhorst geboren, ist er ein Kind der ersten Gastarbeiter Generation in Deutschland. „Das Geld war knapp und so wurde entschieden, dass ich bei den Großeltern in Griechenland aufwachse. Ich hab‘ dort mein Abitur gemacht und wollte eigentlich Sport studieren…“ Studiert hat er dann lieber die örtlichen Verdienstmöglichkeiten im Tourismus, mit 22 Jahren eine Discothek eröffnet, später eine Boutique, danach eine Taverne. Aber die Konkurrenz in Griechenland wurde zu groß, wirklich gut leben konnte er von seinen kaufmännischen Engagements nicht. 1996 dann der Weg zurück nach Deutschland. „Ich war zunächst Geschäftsführer im „Akropolis“ am U-Bahnhof Ahrensburg-West, wollte aber immer mein eigenes Restaurant haben“, erzählt er. Den Traum hat er sich 2002 mit dem Aegeon am Buchenkamp erfüllt, aber: „Die ersten Jahre waren wirklich hart. Die Vorbesitzer hatten ihr griechisches Lokal – vorsichtig gesagt – den Bach runtergehen lassen. Ein direkter Nachbar ist sieben Jahre nicht ins Aegeon gekommen, weil er dachte: Da kommt ein neuer Grieche, der ist doch bestimmt wie der alte. Wir mussten uns das Vertrauen der Gäste hart erarbeiten.“

Gastgeber Vangelis Georgiadus vom Restaurant Aegeon am Buchenring in Volksdorf
Magda, Vangelis Georgiadus und Andrea sind glücklich, wenn die Gäste glücklich sind Foto: M. Damm

Immer gut bis sehr gut besucht

Das ist über die Jahre sehr erfolgreich gelungen. Das Aegeon ist eigentlich immer gut bis sehr gut besucht, 90 Prozent sind Stammgäste, eine Tischreservierung wird dringend empfohlen. Das traditionelle Kochen hat sich der Chef bei seinen Großeltern in Griechenland abgeguckt und die Gäste können sich auf hochwertige, frische Zutaten und eine fein abgestimmte Zubereitung freuen. „Ich habe die größte Freude an meinem Beruf, wenn unsere Besucher mir sagen, dass sie sich im Aegeon wie in einer großen Familie willkommen und gut bewirtet fühlen. In der Tat weiß ich sehr oft, wer draußen am Tisch sitzt und bestellt hat, wenn der Zettel in die Küche kommt.“

„Die Restaurant-Dichte in der Umgebung ist groß und für die Zufriedenheit der Gäste muss man Tag für Tag sein Bestes geben“, ergänzt Vangelis. Die Qualität der Speisen, ein aufmerksamer Service und die sprichwörtliche griechische Gastfreundschaft – das mögen die Gäste im Aegeon. „Vor zwei Jahren haben wir gründlich renoviert, das Mobiliar ausgetauscht und alles ein wenig offener und zeitgemäßer angelegt“, sagt der Gastgeber und Koch.

Dann zeigt er seine Küche, die kaum größer ist, als eine durchschnittliche private und man fragt sich sofort: Wie schafft es der Mann auf so kleiner Fläche, bei vollem Gastraum, mit unterschiedlichsten Wünschen aus der umfangreichen Karte, alle Gerichte pro Tisch in relativ kurzer Zeit perfekt gegart zu servieren? „Lange Erfahrung, absolut ruhig bleiben, gutes Equipment, wissen, wo was steht und was man tut. Dann geht das“, sagt der Chef, nimmt seine Frau Irini in den Arm und lacht: „Wir beide sind das perfekte Küchenteam, mehr passen hier allerdings auch nicht rein!“

Bleibt nur noch, ihn nach einem Rezept zum Nachkochen zu fragen. Vangelis empfiehlt seine beliebten Zucchini-Puffer „Kolokithokeftedes“ (wer das unfallfrei aussprechen kann, bekommt einen Ouzo extra).

Restaurant Aegeon, Buchenring 69, 22359 Hamburg, Tel: 040-6030946, www.restaurantaegeon.eatbu.com

Zucchini Puffer „Kolokithokeftedes“
Zutaten für 12 Puffer:
3 Zucchini, 1 Bund Frühlingszwiebeln, ein paar Blätter Minze, eine Handvoll Petersilie, 2 Eier,
eine Prise Backpulver, Mehl, Salz, Pfeffer, Öl, Tsatsiki.
Zubereitung:
Die Zucchini grob raspeln, salzen, die Feuchtigkeit in einem Tuch gut ausdrücken. Zwiebeln und Kräuter klein hacken. Alles mit den Eiern und dem Backpulver verrühren, salzen, pfeffern und nur soviel Mehl hinzugeben, dass eine teigartige Konsistenz entsteht. Sonnenblumenöl in einer Pfanne stark erhitzen, die Masse in Portionen eingeben und goldbraun braten. Dazu wird Tsatsiki serviert.

Zicchini Puffer
Zucchini Puffer „Kolokithokeftedes“ aus dem Restaurant „Aegeon“ in Volksdorf Foto: M. Damm

In welchen Topf sollen wir gucken?

Liebe Leserinnen und Leser, für unsere Serie „Einfach geniessen…“ sind wir auf der Suche nach Ihren Geheimtipps in den Walddörfern und im Alstertal. Wo sind die kleinen Restaurants um die Ecke, die für eine einladende Gastfreundschaft und leckere Küche stehen?
Wir freuen uns auf Ihre Hinweise. Schreiben Sie uns: redaktion@heimatecho.de

Last modified: 15. September 2022

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