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Achtung Fahrraddiebe

2. September 2020

Vor dem Alstertal-Einkaufszentrum in Poppenbüttel, wenige Meter entfernt, am Busbahnhof am Stormarnplatz, oder am Bahnhof in Volksdorf: Vor Fahrraddieben scheint aktuell kaum ein Zweirad sicher.

Altstertal/Walddörfer Blumenhändler Stefan Haecks hatte sein Fahrrad sogar mit einem zertifizierten Schloss gesichert. Vergeblich. Anfang Juli fiel es Langfingern wenige Meter von seinem Geschäft am Stormarnplatz entfernt zum Opfer.

Jan Fedkenhauer, Leiter des Polizeikommissariats 35 in Poppenbüttel, bestätigt, dass die Zahl der Fahrraddiebstähle im Vergleich zum Vorjahr tatsächlich von Mai bis Juli gestiegen ist. Absolute Zahlen nennt er nicht. Die Ursachen für den Anstieg scheinen vielfältig: „Schönes Wetter, Schulbeginn. Durch Corona sind viele Menschen auch mit dem Fahrrad statt mit Bus, Bahn oder Auto unterwegs“, vermutet der Polizist. Die perfekte Gelegenheit für Kriminelle. Zugleich möchte Jan Fedkenhauer aber auch beruhigen: „Im August gab es rückläufige Zahlen.“

Einen Hotspot, einen Schwerpunkt, an dem besonders viele Fahrräder gestohlen werden, kann die Polizei nicht ausmachen. Erfahrungsgemäß werde jedoch rund um die Bahnhöfe Poppenbüttel und Volksdorf mehr gestohlen, als anderswo in den Stadtteilen. Beliebt sind Mountainbikes.

Die Täter dingfest zu machen, ist schwer. Sie sind sowohl als Einzeltäter als auch als Banden unterwegs. Die Wahrscheinlichkeit, sein Fahrrad wiederzubekommen, schätzt Revierleiter Fedkenhauer als gering ein. „Vielleicht manchmal als Fundsache oder als Entdeckung auf Verkaufsplattformen im Internet. Banden verbringen das Diebesgut eher ins Ausland.“

Stefan Haecks würde sich gern ein E-Bike kaufen. Die Angst, dass das hochwertige Rad sofort wieder gestohlen würde, ist jedoch groß. Schon ein normales Rad ist aktuell nur schwer zu bekommen – einige Fahrradhändler waren und sind nahezu ausverkauft, neue Ware kommt nur schleppend nach.

Blumenhändler Stefan Haecks wurde im Juli das Fahrrad gestohlen – trotz zertifiziertem Sicherheitsschloss. Foto: Susanne Holz

Die Polizei verspricht, die Augen – gerade während der Revierfahrten – offen zu halten, bittet aber gerade auch die Bevölkerung darum, aufmerksam zu sein: „In Hamburg schaut man hin. Dieses Motto gilt auch, wenn sich jemand an Fahrrädern zu schaffen macht oder sich verdächtig verhält. Bei jedem starken Verdacht: 110 anrufen“, rät der Polizist. Dass Hinschauen wirklich hilft, zeigt ein Fall von Ende Juli. Ein Zeuge hatte am Stormarnplatz drei Jugendliche beim Diebstahl von Fahrrädern beobachtet. Dank seines Notrufs konnten zwei der drei Täter sehr schnell festgenommen werden. Auch zwei Fahrräder wurden sogleich sichergestellt. „Man sieht, es lohnt sich, hinzuschauen und die Polizei zu rufen“, erklärt Revierleiter Jan Fedkenhauer. (büh/sho)

Polizeikommissariat 35, Wentzelplatz, 22391 Hamburg, Telefon 040 428653510

Last modified: 4. September 2020

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