Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Sie ist Honorarkonsulin, Autorin, Sängerin, Malerin

13. April 2022

Das vielseitige Leben der Wohldorferin Sabine Sommerkamp-Homann

WOHLDORF-OHLSTEDT In ihrem Buch „17 Ansichten des Berges Fuji“ beschreibt Sabine Sommerkamp-Homann den berühmten japanischen Berg mit eigenen Gedichten und Fotos. Fast ebensoviele Talente wie Ansichten des Fuji möchte man der Honorarkonsulin von Lettland zuschreiben, die singt, malt und als Expertin für die uralte japanische Gedichtform der Tankas und Haikus mehrfach ausgezeichnet wurde.

Von Matthias Damm

Das Interesse für andere Länder und Kulturen wurde bei Sabine Sommerkamp-Homann früh geweckt. Sie stammt aus dem Hamburger Teil einer großen Familie, in deren südamerikanischem Zweig es eine Reihe Diplomaten gab – möglicherweise eine genetische Vorprägung für ihr späteres Leben. Ihr Vater war als Mitarbeiter einer Fluggesellschaft viel auf Reisen, so kam sie bereits Mitte der 1950er- Jahre als Fünfjährige nach Japan und sah den Fuji das erste Mal. Die Leidenschaft für diesen Berg und die japanische Kultur war geboren, sodass sie später neben Germanistik und Erziehungswissenschaften auch japanische Literatur studierte.
Als promovierte Germanistin war Sabine Sommerkamp-Homann in den 1990er-Jahren unter anderem Konzernsprecherin der Beiersdorf AG.

Honorarkonsulin von Lettland

„Während dieser Zeit wurde ich von der Bundesregierung gefragt, ob ich das Amt als Honorarkonsulin für Lettland in Hamburg übernehmen würde. Natürlich ist die Liebe für das Land, die Menschen und seine Kultur Voraussetzung, aber am Ende entscheiden persönliche Eignung und die Befähigung, die für das jeweilige Land wesentlichen Aufgaben erfolgreich ausüben zu können“, erklärt sie. Dazu gehört der Kulturaustausch, die wirtschaftliche Förderung, oder der Ausbau des Tourismus – Networking heißt das Zauberwort.

Networking und Organisation

Die Direktflüge Hamburg-Riga gehen zum Beispiel auf die Initiative von Sabine Sommerkamp-Homann zurück: „Ich bin viel unterwegs und kümmere mich um Veranstaltungsbesuche und Besprechungen. Aktuell organisieren wir unsere Teilnahme an der ,Langen Nacht der Konsulate‘ am 10. Mai in Hamburg und bereiten die Wahl zum neuen Lettischen Parlament Anfang Oktober vor. Lettische Staatsbürger können dann bei uns im Konsulat ihre Stimme abgeben.“

Sorge vor Putins Aggression

Natürlich ist der russische Angriff auf die Ukraine und die Sorge wegen der direkten Grenze zu Russland in Lettland das derzeit alles bestimmende Thema. Die Honorarkonsulin: „Die Brutalität ist erschreckend, wobei die baltischen Staaten seit längerem warnen, dass Russland ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko für die europäischen Staaten darstellt. Lettland hat eine große Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine aufgenommen und seit geraumer Zeit weitreichende Maßnahmen getroffen, um unabhängig von russischer Energie zu sein. Das Land sieht sich im NATO-Verteidigungsbündnis gut geschützt.“

Japanische Gedichte, amerikanische Songs

Die japanische Lebensart hat Sabine Sommerkamp-Homann schon früh fasziniert: „Auf den Reisen mit meinen Eltern habe ich die traditionelle japanische Lebensart und die Gedichtform der Tankas und Haikus kennengelernt, in der es stets um die Einheit von Natur und Mensch geht. Im Studium habe ich mich dann wissenschaftlich damit beschäftigt und im Laufe der Zeit viele Gedichte, die ,17 Ansichten des Berges Fuji‘ und mit „Die Sonnensuche“ auch ein Haiku-Märchen veröffentlicht.“

Ihr malerisches Talent übt sie als reine Freizeitbeschäftigung aus, wobei sie sich an der zeitgenössischen lettischen Malerei mit Portraits und Landschaften orientiert. Als es darum ging, die SOS-Kinderdörfer in Lettland zu unterstützen, entstand die Idee, selbst einen künstlerischen Beitrag zu leisten. „In meiner Schulzeit habe ich im Chor gesungen, später Gesangsunterricht gehabt“, erzählt Sabine Sommerkamp-Homann, „da brauchte es nur noch einen kleinen Anstoß und es entstand eine CD mit vielen bekannten, amerikanischen Songs aus den 1930er- bis 1960er-Jahren, deren Reinerlös dann den SOS-Kinderdörfern zu Gute kam.“
Bleibt bei soviel Engagement auch noch Raum für Entspannung? „Aber sicher. Dazu gehört Zeit mit meiner Familie im Garten, Schwimmen und Lesen. Auf Spaziergängen trifft man mich mit unserem Hund Snowy am Alsterlauf, im Wohldorfer Wald, oder auch mal in Timmendorf an der Ostsee.“

„17 Ansichten des Berges Fuji – Bilder und Tanka“,
Verlag: Iudicium 2021
ISBN: 978-3-86205-545-6

Last modified: 20. April 2022

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