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Es gibt gute Gründe für einen Olympia-Boykott vorm Fernseher

9. Februar 2022

Formsache – Die Sportkolumne von Sebastian Conrad

Am Freitag wurden die 24. Olympischen Winterspiele in Peking eröffnet. Nur wenige Stunden vor der Live-Übertragung schrieb mir ein guter Freund, dass er sich erstmals für einen Olympia-Boykott am Fernseher entschieden habe. Da er ein ausgesprochen sportbegeisterter Mensch ist, war ich etwas überrascht. Doch seine Begründung regt zum Nachdenken an: Als pure Geldmaschine mache Olympia keinen Spaß und es gebe letztlich nur zwei Sieger – das Internationale Olympische Komitee und den chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Außerdem sei China der falsche Ort für Winterspiele. Die Umwelt, die Pressefreiheit, die Menschenrechte und das Anti-Doping-Konzept seien bereits jetzt offensichtliche Verlierer der diesjährigen Spiele, entgegnet er mir. Auch mir ist klar, die olympischen Werte sind ursprünglich andere: friedlicher Wettbewerb, Vielfalt, Fairplay, Sportsgeist. Aus Freude am Sport und aus Respekt vor den sportlichen Leistungen schalte ich trotzdem den Fernseher ein – aber die kritischen Worte meines Freundes schwingen im Hinterkopf weiter mit. Gut so!

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Last modified: 9. Februar 2022

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