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Prima Klima in den Gewächshäusern

2. Februar 2022

Gärtnerei Piepereit in Volksdorf spart jetzt ordentlich Co2

VOLKSDORF Das optimale Pflanzen-Klima bei minimalen Energiekosten: Mit diesem Ziel hat die Volksdorfer Gärtnerei Piepereit nun einen sogenannten Energieschirm in ihren Gewächshäusern installieren lassen. Und in denen wachsen Pflanzen, die plötzlich jeder haben will – denn Instagrammer haben sie zum Trend erklärt.

Von Marius Leweke

„Wegen Umbau geschlossen“: Gut drei Wochen hat Manfred Piepereit seine Gärtnerei bis zum 31. Januar dicht gemacht. Der Grund war der Einbau einer neuen Klimasteuerung in den Gewächshäusern. „Wir wollen gerade im Winter möglichst viel Licht nutzen und zugleich möglichst wenig Wärme verlieren“, erklärt Firmeninhaber Manfred Piepereit.
Für den sogenannten Energieschirm werden zwei bewegliche Bahnen unterschiedlicher Spezialtücher unter der Gewächshausdecke verlegt. Das eine Tuch besteht aus einem Gewebe, das 90 Prozent des Außenlichts passieren lässt. „Das bleibt im Prinzip den ganzen Winter zugezogen“, so Manfred Piepereit.

Die Bespannung mit Gewebebahnen soll helfen, den Wärmeverlust zu verringern. Foto: Marius Leweke

Ergänzend wird mit Einbruch der Dunkelheit automatisch ein zweiter dichterer Vorhang zugezogen. „Der hält die Wärme im Gewächshaus.“ Was ganz simpel klingt, ist aufwendig umzusetzen. Denn in der Gärtnerei am Meienredder sind rund 2000 Quadratmeter Gewächshaus-Fläche zu beschirmen. „Die Vorhänge werden nach unseren Berechnungen bestimmt 200 Mal im Jahr auf- und zugezogen“, hat Manfred Piepereit ausgerechnet. „Und das 20 Jahre lang.“ Darum sei die Steuerung mit mehreren Elektromotoren deutlich anspruchsvoller zu installieren als die Bespannung mit den beiden Gewebebahnen.

Rund 60 Prozent Energie-Einsparungen

Der Einbau durch eine Spezialfirma lohnt sich, so die Berechnungen. Rund 60 Prozent betragen die Energieeinsparungen im Gesamtsystem, das laut Manfred Piepereit „auch schon sparsam arbeitet“. Zugleich reagiert das System auch auf den Energieeintrag von außen, etwa wenn die Sonne die Gewächshäuser erwärmt. Dann öffnen sich die Lüftungsfenster und sorgen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird. An der Dachverglasung entstehendes Schwitzwasser wird nach außen abgeleitet, wo es, wie das Regenwasser gesammelt und zur Bewässerung der Pflanzen genutzt wird.

Manfred Piepereit in einem seiner neuen Gewächshäuser in Volksdorf. Foto: Leweke

Plötzlich sind Omas Pflanzen total in
Instagram, Tik-Tok und Co setzen Trends – sogar auf dem Zimmerpflanzenmarkt. Experte Manfred Piepereit beobachtet eine „plötzliche Nachfrage nach großblättrigen Topfpflanzen“. Seit Influencer in den sozialen Medien sich gerne vor einem Fensterblatt in Szene setzen, stellen sich immer mehr Menschen ein Exemplar der Monstera Deliciosa, so der botanische Name, mit den gelöcherten Riesenblättern ins Zimmer. „Eigentlich kannte man die eher aus Omas Wohnung“, meint Manfred Piepereit. Auch Philodendren erfreuen sich wieder wachsender Beliebtheit. Die Züchter hätten übrigens bereits reagiert, Lieferprobleme gebe es nicht.

Großblättrige Zimmerpflanzen sind gerade total im Trend. Foto: pixabay

Last modified: 2. Februar 2022

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