Hamburg Aiport wird 111 Jahre alt
FUHLSBÜTTEL Genau 241 Passagiere wurden am Hamburg Airport zu Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1920 gezählt – 2019 waren es bereits mehr als 17 Millionen. Jetzt feiert der Flughafen der Hansestadt seinen 111. Geburtstag. Er ist damit einer der ältesten internationalen Verkehrsflughäfen weltweit und befindet sich noch immer an seinem Gründungsstandort. In diesem Jubiläumsjahr wird der Flughafen auf ganz besondere Meilensteine seiner langen Geschichte zurückblicken.
Die Geschichte des Hamburger Flughafens begann bereits im März 1910: Graf Ferdinand von Zeppelin warb in einer mitreißenden Rede vor zahlreichen Hamburgern für die Zukunft der Luftschiffe. Sein Appell trug Früchte: Am 10. Januar 1911 konstituierte sich die Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG) – die Geburtsstunde des Hamburger Flughafens. Auf einem fast 45 Hektar großen Wiesengelände nahe des Dorfes Fuhlsbüttel entstand die erste Luftschiffhalle, von wo aus bereits 1912 die ersten Luftschiffe starteten. Die Zeppelinhalle wurde 1912 mit einem großen Volksfest eingeweiht.
Zeppeline von Flugzeugen abgelöst
Mit Schal, Helm und Fliegerbrille ausgerüstet, waren in den Anfangsjahren bis zu fünf Passagiere im offenen Doppeldecker unterwegs. 1919/20 etablierten sich in Hamburg erstmals Linienflugverbindungen – in umgebauten Kriegsmaschinen ging es beispielsweise von Hamburg nach Berlin. KLM flog 1920 die erste internationale Verbindung über Hamburg: Rotterdam – Amsterdam – Hamburg – Kopenhagen. In dieser Zeit stiegen auch die Passagierzahlen kräftig an. 1929 eröffnete das erste Abfertigungsgebäude am Flughafen, das die Abfertigung von Passagieren und Fracht, die Flughafenverwaltung sowie ein Restaurant und Aussichtsplattformen zentralisierte.
Flughafen Fuhlsbüttel wird „Hamburg Airport“
Während der Berliner Luftbrücke war Hamburg Airport einer der Startflughäfen der sogenannten Rosinenbomber. Auf dem Flughafen, der durch den Krieg keinen Schaden erlitten hatte, ging die Verwaltung bis 1950 an die britische Armee über: „Hamburg Airport“ hieß das Gelände fortan – ein Name, der ab dem Jahr 2000 ganz offiziell die Bezeichnung Flughafen Fuhlsbüttel ablösen sollte. Am 1. April 1955 hob in Hamburg die neue Deutsche Lufthansa mit einer Convair-Maschine zu ihrem Jungfernflug in Richtung München ab. Und 1960 feierte der Hamburger Flughafen erneut eine Premiere: Mit einer Boeing 707 landete das erste Lufthansa-Düsenflugzeug in Hamburg.Um den neuen Passagier-Jets gerecht zu werden, verlängerte der Flughafen seine Start- und Landebahnen. Damit wurde das Gelände in den 1960er-Jahren auf rund 500 Hektar vergrößert – eine Größe, die bis heute nahezu unverändert geblieben ist.
Im März 1970 landete das erste Großraumflugzeug der Lufthansa, eine Boeing 747, in Hamburg. Tausende Schaulustige kamen zur Begrüßung. In dieser Zeit war auch die Concorde ein einziges Mal am Hamburg Airport zu Besuch – im April 1976. Der Flughafen erweiterte sich stetig. Mit dem neuen Jahrtausend startete dann das größte Ausbauprogramm HAM21: Bis Ende 2009 entstanden die Airport Plaza, zwei Passagierterminals, ein dynamisches Parkleitsystem, breite Vorfahrten, zusätzliche Parkplätze, ein eigener S-Bahnanschluss sowie ein Komforthotel. Zu Ehren des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt erhielt der Flughafen am 10. November 2016 den Namenszusatz „Hamburg Airport Helmut Schmidt“.
Im Jahr darauf, am 7. und 8. Juli 2017, fand in Hamburg der G20-Gipfel statt. Über 100 Sonderflugzeuge verschiedener Regierungen wurden parallel zum regulären Flugbetrieb abgefertigt.
Corona: Einbruch des Luftverkehrs
Nach einem erfolgreichen Jahr 2019 mit mehr als 17 Millionen Passagieren, umfangreichen Investitionen in Infrastruktur, Umwelt- und Lärmschutz hat seit März 2020 die Corona-Pandemie den Luftverkehr schwer getroffen. Nach nunmehr fast zwei Jahren weitestgehendem Stillstand der Luftfahrtbranche erholt sich das Verkehrsaufkommen am Hamburg Airport zwar, dies aber nur langsam.
Auf www.hamburg-airport.de gibt es ein Geburtstagsvideo. (red)
Last modified: 17. Januar 2022