Sportsenator Andy Grote plädiert dafür, sich impfen zu lassen
HAMBURG Hamburg steht mit einer Impfquote von rund 73 Prozent im bundesweiten Vergleich gut da. Aufgrund von Rekordständen bei den Corona-Neuinfektionen und einem Inzidenzwert von 180,9 (Stand 16.11.) müssen Hamburger Sportlerinnen und Sportler dennoch erneut mit Einschränkungen rechnen. Diese werden insbesondere Ungeimpfte treffen, denn der Hamburger Senat weitet das 2G-Modell in der Stadt aus.
Von Sebastian Conrad
„Wenn sich die negative Entwicklung bei den Infektionen und bei den Folgen fürs Gesundheitswesen fortsetzt, dann werden wir die Ungeimpften zusätzlich über das, was wir heute schon haben, hinaus einschränken müssen in ihrem Zugang zu den Orten, wo Menschen aufeinandertreffen. Und dazu gehört auch der Sport“, sagte Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote in der vergangenen Woche im Rahmen der Mitgliederversammlung des Hamburger Sportbundes (HSB).
Jeder könne sich frei entscheiden, ob er sich gegen Corona impfen lasse, so Grote. Wer sich gegen eine Impfung entscheide, verhalte sich unsolidarisch. Laut Grote tragen Ungeimpfte wesentlich dazu bei, dass sich die Pandemie verlängert und das Gesundheitssystem bis an die Grenze belastet wird.
Der HSB steht nach eigenen Angaben in ständigem Kontakt mit dem Hamburger Sportamt. Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, erläuterte: „Alle Verschärfungen zielen darauf, Einschränkungen bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden.“
Am Dienstag stellte Hamburgs Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher gemeinsam mit Grote und weiteren Senatsmitgliedern die Ausweitung des 2G-Modells in einer Landespressekonferenz vor: „Überall dort, wo starke körperliche Aktivität zu viel Atemarbeit, zu viel Aerosolbildung führen können, wollen wir und müssen wir jetzt diese 2G-Regelung treffen“, sagte Tschentscher. Dies gelte auch für Sport in geschlossenen Räumen, Schwimmbäder und Fitness-Studios. Einen neuen kompletten Corona-Lockdown für Sportvereine soll es nach Aussagen des Deutschen Olympische Sportbundes nicht geben: „Der Fehler des Vorjahres, als die weitgehende Schließung von Spiel- und Sportstätten und die Kontaktbeschränkungen die rund 27 Millionen Mitglieder von Sportvereinen zur Bewegungslosigkeit verurteilten, darf sich nicht wiederholen“, sagte Alfons Hörmann, Präsident des DOSB, am Dienstag gegenüber dem Heimat-Echo.
Strenge Sanktionen bei Verstößen gegen 2G
Verstöße gegen 2G-Regelungen in Sportvereinen sollen weiterhin mit strengen Sanktionen geahndet werden: “Die Kontrolldichte wird sich erhöhen”, so Grote. Selbst für Erst-Verstöße wurden bereits Bußgeldstrafen bis 5000 Euro ausgesprochen. Die Hamburgische Eindämmungsverordnung wird auf Grundlage der Senatsentscheidung angepasst und tritt am kommenden Sonnabend in Kraft.
Abschließend lobte Tschentscher das Engagement von Sportvereinen, die in den vergangenen Wochen zusätzliche Impfangebote eingerichtet haben. Zu diesen zählt der Walddörfer SV, der am 21. November am 12. Dezember und am 16. Januar 2022 Termine für Corona-Impfungen in seinem Sportforum anbietet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Last modified: 17. November 2021