Echter Deutscher Honig ist in diesem Jahr rar
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Der Deutsche Imkerbund hat schlechte Nachrichten für alle Honig-Fans: Die Honigernte fällt in diesem Jahr so schlecht aus, wie lange nicht mehr. Grund dafür ist das nasse und kalte Wetter im Frühjahr: Die Bienen haben nicht genügend Nektar in den Blüten gefunden.
Von Stephanie Rutke
Auch in den Walddörfern gibt es Hobbyimker und professionelle Imker. Eine von ihnen ist Undine Westphal, die die Schulimkerei der Grundschule Bergstedt geleitet hat. „Honig wird zweimal jährlich geerntet“, erklärt sie. Die Frühtracht, das ist Obstblüten-, Blüten-oder Rapshonig, wird Anfang Juni geerntet und die Sommertracht Ende Juli. „Pro Volk waren es in diesem Jahr im Schnitt 25 Kilo Honig bei der Frühtracht und 40 bis 45 Kilo im Sommer“, zieht sie Bilanz. Damit fällt die Ernte in Norddeutschland deutlich besser aus als zum Beispiel in Bayern mit 14,5 Kilo oder in Baden-Württemberg mit nur 6,3 Kilo (jeweils für beide Ernten zusammen).
Seit 1925 steht das Markenzeichen Echter Deutscher Honig für ein außergewöhnliches Produkt mit wertvollen Inhaltsstoffen, naturverbundener Gewinnung und hervorragendem Geschmack direkt aus Mutter Natur.
Fleißige Bienen haben viel Arbeit
Um den köstlichen Honig zu produzieren, haben die fleißigen Bienen jede Menge Arbeit: Für 500 Gramm Blütenhonig müssen rund zwei Millionen Blüten angeflogen werden. Das sind rund 40.000 Ausflüge vom Bienenvolk zu den Blüten und zurück, was einer Flugstrecke von drei Erdumrundungen entspricht.
Bereits im Frühjahr hatte es bundesweit mit durchschnittlich 7,4 Kilo Honig pro Volk das schlechteste Ergebnis der letzten fünf Jahre gegeben. Die Bienen mussten entweder wegen des kalten und oft nassen Wetters im Stock bleiben oder fanden wenig Nektar in den Blüten. Das, was von den Sammlerinnen eingetragen werden konnte, benötigten die Völker zur Selbstversorgung und Brutpflege. Teilweise mussten die Imker sogar zufüttern, um ihre Bienen gesund und vital zu erhalten. Mitte Oktober legte das Fachzentrum Bienen und Imkerei seine Zahlen zur Sommertrachternte vor, die durch eine Online-Umfrage ermittelt wurden. Demnach gaben die rund 9.100 deutschen Imkereien, die sich an der Befragung beteiligten, an, durchschnittlich 10,6 Kilogramm Honig pro Volk geerntet zu haben. Es ist wohl damit zu rechnen, dass der Honigpreis für deutschen Imkerhonig steigen wird.
Last modified: 20. Oktober 2021